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Wadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1996:   Teil 6, Kapitel 18     

Wissarion (17.08.1998)
Wissarion   (17.08.1998)

    Bestimmt die Richtigkeit eures Schrittes anhand der Aufrichtigkeit eurer Motivation

1. Am Morgen des 26. Mai 1996 befand sich der Lehrer in Krasnojarsk. In der Wohnung von Larissa fand ein Treffen mit Anhängern statt.

2. Am Abend desselben Tages, nach einer freudigen Begrüßung des Lehrers auf dem Flughafen von Krasnodar, gab es eine Zusammenkunft in einem großen Saal des Kulturhauses, der mit Anhängern der Vollziehung aus dem Kuban, Taranrog, Rostow und Woronesh gefüllt war.

3. "In euch gibt es kein Programm des Bösen, man hat euch nicht als Schöpfer des Bösen geschaffen, ihr habt diese Eigenart nicht.

4. Deshalb entstehen eure Zerstörungen, eure Handlungen, die nicht mit den allgemeinen Regeln übereinstimmen, mit den Gesetzen, die sich auf natürliche Weise im Leben der menschlichen Gesellschaft geformt haben, nur aufgrund des Unverständnisses der einen oder anderen Wahrheiten und Gesetze.

5. Und wenn ihr durchs Leben geht und das euch Unbekannte schafft, so werden euch im Endeffekt die Gesetze der Natur von Zeit zu Zeit immer öfter einen Nasenstüber geben für nachlässige Handlungen, sie werden so arbeiten, dass ihr eines Tages zum Überdenken dessen kommt, worin ihr verweilt. Und dann beginnt ein stärkeres Bestreben, in die Gesetze des Daseins einzudringen.


6. Der Mensch hat nicht die Fähigkeit, sich gegenseitig Schaden zuzufügen.

7. Ihr bringt euch nicht gegenseitig den Fall, ihr bringt euch eine Schwierigkeit, die zum Fall beitragen kann, doch sie kann genauso zum Aufstieg verhelfen, sie gibt eine wunderbare Möglichkeit, sich höher zu erheben. Alles hängt davon ab, wie ihr die Schwierigkeit aufnehmt, die man euch bringt.

8. Denkt daran! Wenn ihr einen inneren Schmerz empfindet, so sucht den Schuldigen nie außerhalb. Außerhalb gibt es keinen Schuldigen!

9. Schmerz entsteht bei euch deshalb, weil ihr euch selbst sehr liebt und euer Wunsch weit über dem Willen Gottes steht."


10. "Verurteilt eure Nächsten nicht voreilig: Ihr wisst nicht, was in ihrer inneren Welt wirklich vor sich geht.

11. Den Prozess des Rückschritts oder des Wachstums kann man nicht an einem einzigen Umstand festmachen, sondern nur im Vergleich mit einer Reihe vorhergehender Tatsachen.

12. Selbst wenn ein Mensch, der sehr verdorben und sehr wild ist, nicht einen Tag leben könnte, ohne zwei Menschen zu ermorden, und dann große Anstrengung unternähme und am nächsten Tag nur noch einen Menschen ermorden würde, so ginge bei ihm schon ein Entwicklungsprozess vonstatten, denn es gäbe eine langsame Veränderung hin zur Besserung jenes Zustandes, in dem er bisher verweilte.

13. So habe Ich ein einfaches, wenn auch sehr grobes Beispiel dafür gegeben, dass man nur aufgrund einer einzigen äußeren Handlung nicht die Entwicklung eines Menschen einschätzen kann.

14. Jede Handlung des Menschen - das ist ein Moment des Erkennens der Welt.


15. Ihr entwickelt euch alle unter gleichen Bedingungen, was auch immer ihr tun solltet. Jedem wird nur solch eine Last auferlegt, die er auch tragen kann. Deshalb darf man sich nicht mit jemandem und niemanden mit sich selbst vergleichen.

16. Lernt, euch zu erkennen und jene Last, die ihr im jetzigen Moment zu tragen habt.

17. Tragt sie würdig und versucht nicht einzuschätzen, wie würdig der Nächste seine Last trägt. Denn jeder ist ausschließlich für seine eigenen Schritte verantwortlich.

18. Seid nicht voreilig, die Richtigkeit eures Schrittes nach den Äußerlichkeiten zu bestimmen, die nach eurem Schritt entstehen.

19. Bestimmt die Richtigkeit eures Schrittes anhand eurer Aufrichtigkeit, anhand der Aufrichtigkeit eurer Motivation zu der bevorstehenden Handlung."


20. "Lehrer! Was würdest Du jetzt zu Petrus sagen? Wie oft kann man verzeihen?", fragte man Wissarion nach Seinem Wort.

21. "Wenn ihr wisst, dass man niemanden verurteilen darf, und ihr seht, dass niemand an etwas schuld ist, weshalb dann überhaupt verzeihen?

22. Schließlich entsteht das Gespräch über die Vergebung nur dann, wenn die Einschätzung vorliegt, dass jemand an etwas schuld ist.

23. Doch wenn ihr wisst, dass niemand an etwas schuld ist, umso mehr ist keiner daran schuld, dass es euch schmerzt oder dass euch schlecht geworden ist - wem soll man dann was verzeihen?"


24. Für die vier Aufenthaltstage in Krasnodar hatten Nikolai und seine Frau Nadeshda ihre Wohnung zur Verfügung gestellt. Nikolai war ein Oberst aus der Verwaltung für innere Angelegenheiten, er war der Vorgesetzte des Operativstabs des Gebietes.

25. Nikolai hatte sehr wesentlich mitgeholfen, die Kirche des Letzten Testaments in der Region Krasnodar zu organisieren. Nun beabsichtigte er aber in Bälde, seine Kündigung einzureichen und zusammen mit seiner Familie nach Sibirien umzusiedeln. Dieser Schritt würde den General, also den Leiter der Verwaltung für innere Angelegenheiten der Region, und seine Nahestehenden bestimmt erstaunen und vielleicht sogar konsternieren.

26. Beim jetzigen Aufenthalt des Menschensohnes in Krasnodar aber fanden in der Wohnung von Nikolai und Nadeshda in drei Tagen sechs gemeinsame Treffen statt.
Das großen Zimmer fasste bis zu hundert Menschen, die wünschten, den Menschensohn zu hören, und dem Lehrer wurden eine Menge Fragen gestellt, deren Antworten alle Anwesenden hören konnten.


27. Und der Lehrer sagte in diesen Tagen: "Ihr strebt danach, euch geradlinig auf das erwählte Ziel zuzubewegen: Ihr richtet euch in eurem Leben auf einen glänzenden Gegenstand aus und geht direkt auf ihn zu.

28. Doch vor euch könnten Gruben sein. Wie aber soll man euch warnen, dass euch Gruben erwarten? Erzählen darf man es ja nicht, denn das würde eurem geistigen Werdungsprozess schaden.

29. Folglich muss man mit euch etwas tun, z.B. euch ein Bein stellen, damit ihr ausrutscht, und wenn ihr euch wieder erhebt und ihr erneut geradeaus auf das Ziel losgeht, dann doch bereits von einer anderen Seite, und so umgeht ihr die Grube.

30. Doch nach so einem Fall und Stoß werdet ihr verwirrt sein und sagen: 'Irgendetwas habe ich nicht richtig gemacht, wegen irgendwas bin ich hingefallen'. Ihr aber musstet hinfallen, um gerettet zu werden, um nicht in der Grube zu enden. Doch das könnt ihr nicht wissen.

31. Solch eine schwierige, einzigartige Verflechtung, die im Leben zum Wohle von jedem von euch vorkommt, wird jahrelang, sogar jahrhundertelang vorbereitet. Und euch bleibt nur, die Einfachheit eures Lebens zu erfassen und die Realität mit Dankbarkeit als den Willen Gottes hinzunehmen, ohne euch um die Einzelheiten dieser komplizierten Gesetze zu kümmern.


32. Und wenn eure Pläne geplatzt sind - wunderbar, dass sie geplatzt sind. Das bedeutet, dass eure Pläne zu etwas Falschem geführt hätten, etwas hätte davon Schaden nehmen können, und man hat euch einfach davor geschützt, damit ihr nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bekommt.

33. Mehr noch als das, wenn ihr eure Pläne aufstellt, so hängt ihr so sehr an ihnen, dass ihr bereit seid, jeglichen eurer Nächsten zu kränken, wenn er euch auch nur ein bisschen daran hindert, sie zu erfüllen. Das ist - eine riesige Gefahr.

34. Und deshalb, sobald ihr an den eigenen Plänen so stark hängt, dass dies gefährlich wird, wird man sie euch solange verderben, bis ihr lernt, den Willen Gottes höher als eure eigenen Wünsche anzunehmen.

35. Träumt und malt euch immer die Zukunft aus! Doch verlangt nie, dass euer Traum und eure Pläne unbedingt erfüllt werden. Ob euer Wunsch erfüllt werden muss, könnt ihr nicht wissen. Wenn ihr euch ein wunderbares Ziel gesetzt habt, so versucht es zu erreichen und unternehmt die dafür notwendigen Anstrengungen. Doch - nicht um jeden Preis.

36. Denn wenn sich die Realität verändert und einer eurer Nächsten euch daran gehindert hat, das Vorgenommene zu erreichen - verurteilt ihn nicht vorschnell. Dankt der Realität, dass sie so ist wie sie ist. Dankt dem Vater dafür, dass Er euch gestattet hat, etwas euch bisher Unbekanntes zu erkennen. Stützt euch auf diese Erkenntnis und geht weiter, setzt euch wieder neue Ziele."


37. "Alles notwendige Wissen erreicht ihr von selbst. Sobald euer Bewusstsein zu einer bestimmten Wahrheit gereift ist, so offenbart sich diese Wahrheit, wenn ihr in die notwendige Richtung geht. Ihr seht sie dann, sie umgibt euch, und wenn ihr die Augen etwas zu öffnen beginnt, erkennt ihr ihre Umrisse, die Farbe und die Schattierungen.

38. Wenn ihr euch ein wenig höher erhebt - bekommt das, was bisher im Nebel lag, scharfe Umrisse. Ihr werdet alles selbst sehen. Die Hauptsache ist - in die richtige Richtung zu gehen, alles andere erfahrt ihr von selbst.

39. Doch der Mensch geht vorerst nicht weiter, er möchte aber wissen; und so presst und presst er Wissen und Wahrheiten in seinen Kopf hinein - und im Kopf beginnt ein Chaos. Doch in Wirklichkeit tritt er auf der Stelle, denn er entspricht nicht dem Erfahrenen, sondern er reiht in seinem Kopf nur Informationen aneinander.

40. Die Wahrheit gibt Kräfte und lehrt, geradeaus zu gehen, ohne sich zwischen verschiedenen Begriffen zu verirren. Das Wichtigste ist - die Richtung zu beleuchten, alles andere kann der Glaubende selbst auf dieser Strasse nehmen."


41. Ein Mann fragte: "Lehrer, kann man den Satan vertreiben? Ich verjage ihn und schicke ihn weit weg."

42. "Nun, du richtest deine Aufmerksamkeit auf ihn. Weshalb aber sollte man ihn verjagen? Er geht von allein, wenn du ihn nicht beachtest", der Lehrer lächelte. "Was soll er tun, wenn du nicht zu ihm hinschaust? Es wird ihm langweilig, und er geht von selbst.

43. Wenn du ihn aber vertreibst, achtest du auf ihn, du siehst ihn an. Scheinbar vertreibst du ihn, doch du redest von ihm und redest mit ihm. Folglich beginnst du, dich mit seinem Geist anzufüllen.

44. Man kann das Böse nicht vertreiben, indem man sich diesem Bösen unaufhörlich zuwendet.

45. Lernt, den Blick nicht vom erleuchteten Pfad abzuwenden, und die Finsternis wird euch verlassen."


46. "Wissarion, jeden Morgen sage ich: 'Guten Morgen, Wissarion.' Bin ich zu hören oder nicht?", fragte eine Frau und lächelte unter dem allgemeinen Lachen der Anwesenden.

47. "Das ist - eine unlogische Form der Gedanken. Guten Morgen möchten Mir Tausende Menschen wünschen. Wenn Ich das hören würde, würde Mich ein Getöse betäuben, das vom Morgen bis zum Abend anhielte.

48. Jeglicher Augenblick, in dem ihr an Mich denkt, erlaubt euch, Meine Kraft zu nehmen. Je mehr ihr an Mich denkt, umso mehr nehmt ihr Meinen Segen in euch auf.

49. Und je vollständiger euer Glaube ist, umso mehr komme Ich in eure Herzen."


50. "Wissarion, worin besteht, Ihrer Meinung nach, das Maß (das Eichmaß, der Normalmaßstab, Anm. d. Übers.) des Wertes eines Menschenlebens, die Berufung des Menschen, der auf der Erde lebt?

51. Was ist der Unterschied zwischen Ihnen und den hier sitzenden Menschen?", fragte ein ernster Mann.

52. "Das Maß des menschlichen Wertes - ist die Unfähigkeit, der Umwelt Schaden zuzufügen, nie und unter keinen Umständen.

53. Worin besteht also der Unterschied? Ich bin unfähig, Schaden zuzufügen", die Zuhörer der Wahrheit klatschten.

54. "Und wenn ihr aufsteigen und genauso leben würdet, wie Ich lebe, so würde Ich Mich sehr freuen. Eben das möchte Ich euch beibringen. Mein Leben ist dem gewidmet. Ich werde darauf warten, dass ihr das schafft."


55. "Wenn alles, was geschieht, zu eurem Wohle ist, aus welchem Grund könnte dann bei euch Unzufriedenheit auftreten? Wie kann man über etwas empört sein, was euch hilft, euch zu entwickeln? Schon das Auftauchen der Empörung ist absurd.

56. Wenn Freude eure Herzen überflutet, helft ihr dem ganzen Universum aufzublühen.

57. Mit verdrießlichen Gesichtern aber hilft man nicht.


58. Oft redet ihr über gewisse Begriffe des Mitleids. Der Begriff 'Mitleid' entstand als Gegengewicht zu dem egoistischen Wunsch, die Leiden des Nächsten zu sehen, wenn man selbst leidet.

59. Beginnt mit dem Wichtigsten: Seht, wie sehr sich euer eigener Kummer erschwert, wenn jemand anderes lächelt, während es euch schlecht geht.

60. Und eben daher kommt der Versuch, euch wenigstens ein bisschen zu helfen, nicht in Wildheit zu verfallen, indem man das gute Gefühl des Mitleids hervorruft - bei dem ihr zusammen leidet.

61. Den Willen Gottes zu erfüllen - das ist kein Leid, das ist das höchste Glück, so schwer es auch zu sein scheint.

62. Von Gott wurde dir gerade solch ein Leben gegeben, damit du es erkennst, höher steigst, dich zur Sonne erhebst und selbst die Schönheit erblickst.

63. Und wenn es innen schmerzt, so nur deshalb, weil die Realität nicht mit deinem Wunsch übereinstimmt.

64. Man muss die Realität richtig wahrnehmen, und dann entfällt dieser unnatürliche Begriff 'Mitleid'.


65. Wenn es dir schlecht geht, jemand anders aber lächelt, so wünsche ihm, noch mehr zu lächeln, und erwarte nicht von ihm, dass er sich in einer Schmerzgrimasse krümmt, nur damit du Wohl in deiner Seele fühlst. Ein derart falscher Begriff ist durch die falsche Einschätzung deines 'Ichs' entstanden, durch deinen Hochmut.

66. Wenn der Mensch allen nur Gutes wünscht, dann achtet er gar nicht mehr darauf, dass es ihm selbst schlecht geht, denn er freut sich so darüber, dass es den Menschen gut geht. Erst dann beginnen die richtigen Gefühle. Und dann, wenn alle ringsherum lächeln, während bei euch alles zusammengestürzt ist, würdet ihr das nicht einmal bemerken. Denn die Menschen lächeln ja, und ihr lebt für ihr Wohl.

67. Doch wenn Einbildung und Selbstliebe groß sind, dann möchte man natürlich, wenn es einem selbst schlecht geht, diesen Zustand auch bei anderen sehen, und dann tritt eine scheinbare Erleichterung ein, weil die anderen auch leiden, und das bedeutet, alles in der Welt läuft ganz normal.

68. Wenn ihr aber die Wahrheit der Liebe, die Wahrheit des Vertrauens in euren Vater erkennt, dann fallen die lügnerischen Begriffe über das Mitleid ab.

69. Natürlich werdet ihr einen gewissen Schmerz davon verspüren, dass der Nächste in sich etwas verliert, dass es ihm schlecht geht. Doch ihr werdet diesen Impuls nicht deshalb verspüren, um euch in Schmerz zu krümmen, sondern um den Nächsten aus eurem von Freude über das Erreichen des Willen Gottes übervollen Herzen anzufüllen, um mit ihm das Lächeln zu teilen und um ihm zu wünschen, diese Freude ebenfalls zu erfahren, dieses Lächeln ...


70. Indem Ich die Ereignisse analysiert habe, die in diesen Tausenden von Jahren auf der Erde vonstatten gegangen sind, habe Ich gesehen, dass es östliche Lehren gibt, die zu einem Extrem führen: indem sie den Menschen vom Leid wegführten, kamen sie zu einem Begriff, den man grob als 'künstliche Gleichgültigkeit' bezeichnen kann.

71. Und es gibt ein anderes Extrem, in das die westliche Lehre - das Christentum - verfallen ist, welches den Menschen zu dem unausgeglichenen (unkontrollierten - Anm. d. Übers.) Leiden bringt, durch welches man das Glück des Lebens nicht verstehen kann, weil das Glück nicht in Tränen liegt - in endlosem Leiden kann kein Glück sein.

72. Wenn die Qual kultiviert wird, bringt der Tempel kein Lächeln hervor. In solch einem Tempel möchte man immer nur weinen und weinen.

73. Doch so hilft man nicht. Wenn man einen Mitleidenden sieht, möchte man ihm helfen und nicht Hilfe von ihm erwarten.


74. Wer den Glauben an den Vater erreicht, ist deshalb glücklich, weil er dieses Leben besitzt, weil er die Möglichkeit hat, zu helfen, den Augenblick, zu helfen. Das aber ist - ein unermessliches Glück!

75. Und dann wird sein Lächeln, sein vor Freude überschwängliches Herz, allen, allen, allen auf dieser Erde helfen. Bei der Berührung mit solch einem Herzen möchte man immer mehr trinken und trinken, noch länger in der Nähe sein, und, indem man sich anfüllt, auch der Welt helfen."


76. Eine junge Frau fragte: "Wird das Ende der Welt in so schrecklichen Formen kommen, in so fürchterlichen Naturkatastrophen, wie es in der 'Offenbarung' des Johannes steht, oder wird das ein mehr geglätteter Prozess sein?"

77. "Naturkatastrophen werden nicht künstlich von außen geschaffen. Naturkatastrophen - das sind Erscheinungen der Erde selbst, das ist ihr Organismus, der sich vor einem schädlichen Virus verteidigt.

78. Was für eine Erscheinung das auch sein sollte, es ist in Wirklichkeit eine harmonische Naturerscheinung, die den Menschen nur deshalb Angst einjagt, weil sie den Tod bringen könnte.

79. Denn wenn ihr von ferne betrachtet, wie sich eine riesige Flutwelle erhebt, werdet ihr euch nicht fürchten. Doch wenn sie sich euch gegenüber erhebt oder gegen eure Nächsten, entsteht Furcht. Um wen aber habt ihr Angst? Um die Welle oder um euch? Das ist Angst um sich selbst!

80. Deshalb sind die furchtbaren Erdbeben nur deshalb furchtbar, weil sie euch irgendwelchen Schmerz zufügen können. Und da das gerade euch droht, so entsteht der Begriff der 'fürchterlichen Naturkatastrophe', des 'Jüngsten Gerichts'. Denn hier geht es schließlich um euch persönlich.

81. Wenn es zu etwas kommt, so soll es kommen. Die Erde handelt so, wie sie es für notwendig hält.

82. Wenn ihr aber den Wert des Lebens kennen lernt und die Gesetze des Vaters zu verstehen beginnt, so könnt ihr keine Angst haben. Weil ihr versteht, dass, wenn es euch jetzt bevorsteht umzukommen - was ist dabei? - es war eben notwendig."


83. "Gut, Naturerscheinungen, das ist normal, wie aber stehen Sie zu den Kriegen auf der Erde?", fragte ein Mann.

84. "Das aber - ist eine normale Erscheinung des heutigen Wesens des Menschen, der nicht versteht, was das ist - sein Wunsch, und was das ist - der Wille Gottes. Und er beginnt auf dieser Grundlage zu streiten und behauptet sich selbst um jeden Preis. Wenn es aber um jeden Preis ist, so nimmt er einen Stein in die Hand und wird seinen eigenen Wunsch behaupten.

85. Doch an Kriegen werden nur jene teilnehmen, die gerade aus diesem Zusammenstoß miteinander Weisheit erwerben sollen. Und sie gehen dorthin, um eben das zu erfahren. Ein Weiser geht dort nicht hin, denn er versteht, was für ein Unsinn das ist."

86. "Also ist der Krieg - ebenfalls eine natürliche Erscheinung, die dem Menschen eigen ist?", fragte der Mann zurück.

87. "Ja. Eine natürliche Erscheinung des noch geringen, jungen Verstandes des Menschen. Doch das ist nicht jene Erscheinung, die euch zwingt, zu töten. Sie begünstigt es zwar, dass ihr töten werdet, doch sie zwingt euch nicht dazu.

88. Ihr aber müsst entscheiden, ob ihr bereit seid zu töten, oder ob ihr die Erscheinung als die euch gebührende hinnehmt, in die ihr unausbleiblich geratet. Doch erneut entscheidet alles die Angst. Wie ungern möchte man sterben, und weiteres, weiteres 'wie ungern möchte man'.

89. Und in diesem Fall fragt man nicht: Was wird besser sein? Man möchte einfach nicht, und wenn man etwas nicht möchte, so muss man um jeden Preis das behaupten, was man möchte. Und wenn ein Stein bei der Hand ist, so wird er prompt auf den Kopf des Nächsten geworfen werden, weil man sein Interesse behaupten möchte, das wichtiger ist als das Interesse des Nächsten.

90. Wenn beim Menschen ein richtiges Verhältnis zu dem Geschehen entsteht, so wird kein Krieg mehr entstehen."


91. "Der Lehrer kommt in die Gesetze des menschlichen Daseins. Und nur dank ihnen gibt es die Möglichkeit, euch mit mehr Kraft anzureichern, die euch vom Vater gegeben wird.

92. Die Kraft des Vaters kommt immer zu euch. Doch was geschieht in der Welt! Folglich ist der Mensch noch nicht fähig, Sie richtig zu nehmen.

93. Und um dem Menschen zu helfen, diese Kraft zu nehmen, benötigt man diese Brücke - wenn die Vollziehung in den materiellen Gesetzen erscheint und der Lehrer im Fleisch kommt, ähnlich dem euren. Dann könnt ihr sehr eng und fest mit Ihm verbunden sein - das ist ein verwandtes Gesetz der Materie.

94. Und in diesem Fall, je größer euer Vertrauen ist, desto mehr werdet ihr von dem Gesetz durchdrungen, das Mein inneres Wesen aufrechterhält, denn Ich halte Mich in dieser Hülle aufrecht; und je mehr ihr von Meinem inneren Wesen durchdrungen seid, das durch diese Hülle aufrechterhalten wird, umso mehr wird es zu euch dringen, und die Kraft, die Ich trage, wird euch immer mehr erfüllen. Diese Einwirkung empfindet man sogar physisch. Diese Kraft aber ist grenzenlos, das ist - die Kraft Meines Vaters und Sie ist - unendlich!


95. Euer Glaube, eure Fähigkeit zu vertrauen, Mich anzurufen, erlaubt es Mir, in euch einzugehen und euch zu helfen.

96. Jeder eurer Gedanken an Mich erlaubt es Mir, bei euch zu sein.

97. Wenn der Gedanke mit einem guten Verhältnis zu Mir entsteht - beginne Ich euch mit Meiner Kraft zu durchdringen.

98. Wenn aber eine Abneigung Mir gegenüber besteht, so kann Ich bei euch sein, doch euer Herz ist für Mich verschlossen, und Ich kann euch nicht helfen.

99. Deshalb, in Abhängigkeit davon, wie vollständig euer Vertrauen ist, so weit öffnet sich euer Herz, und so vollständig kann Ich dort einkehren.

100. Und wenn es zum vollen Vertrauen gereicht, dann werdet ihr stark und mächtig, und dann wird niemand in der Lage sein, euch zu schaden. Alles wird vom Glauben bestimmt!


101. Wer aber den Sohn annimmt, nimmt auch den Vater an! Auf den Vater aber kann man sich nicht so konzentrieren, weil ihr Ihn nicht kennt, und so fällt es euch sehr schwer, euch auf Sein Bild zu konzentrieren.

102. Wenn ihr die Wahrheit, die vom Vater gegeben wurde, annehmt, nehmt ihr auch Meinen Vater an.

103. Bei jenen aber, die Mich nicht annehmen, verwandelt sich alles in eine hohle Floskel. Sie sagen: 'Wir nehmen Gott an, wir glauben Ihm' - doch sie glauben nur an ihre eigenen Vorstellungen, die sie sich selbst ausgedacht haben und die ihnen teuer sind. Sie fürchten aber die Realität anzunehmen, fürchten sie einzuschätzen, denn sie würde sie dazu zwingen, sich selbst zu verändern.

104. Die eigene Vorstellung aber zwingt nicht, sich zu verändern, sie wurde ja vom eigenen Bewusstsein geboren. Die eigene Erfahrung aber kann kein Lehrer (oder Meister - Anm. d. Übers.) sein.

105. Deshalb ist es ein Leichtes, sich eigene Bilder vom Lehrer auszudenken, denn solche Bilder fordern nie Veränderungen von euch.

106. Der wahre Lehrer aber krempelt alles in euch um. Er zwingt euch, alles in euch zu verändern."

 

 

 

 

 

 

 

 

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