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Wadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1995:   Teil 5, Kapitel 28     

Rutschbahn
Spaß im Winter

    Über Ehefrau und Ehemann

1. An einem klaren, frostigen Samstag, Anfang Dezember 1995 in Guljáewka. Der Schnee knirschte unter den Schlittenkufen. Schellen verbreiteten einen zarten, reinen Klang.

2. Wissarion fuhr, von der morgendlichen Wintersonne beleuchtet, auf einem leichten Schlitten zu einem Haus am Ufer des Flusses, der an den Stellen mit starker Strömung dampfend durch die noch nicht gefrorenen Fenster atmete. Und Ihn begrüßten eine Menge freudiger Augen, die den Lehrer gefunden hatten und sich erneut nach einem Zusammentreffen mit Ihm sehnten.

3. Und an diesem wunderbaren Tag sagte der Menschensohn zu den Lehrern der Schule und den Kindern, die mit den Erwachsenen gekommen waren: "Der Lehrer kommt nicht, um zu reden und zu reden - das ist zu primitiv. Ihr werdet sowieso nicht das sehen, was Ich sehe, selbst wenn ihr jahrhundertelang Meinem Wort zuhören würdet.

4. Um ein Objekt oder ein Ziel zu erkennen, muss man die notwendige Anzahl Schritte darauf zugehen, herantreten und es betrachten.

5. Was hat es für einen Sinn, in einer riesigen Entfernung vom Ziel zu stehen und jemanden danach zu fragen? Könnt ihr es dann sehen?

6. Deshalb, wenn der Lehrer etwas sagt - ist das natürlich der Ausnahmefall, es ist an sich sehr eingeschränkt. Das Wesen des Lehrers liegt nicht in den Worten.

7. Sonst entsteht so ein Bild, wo ihr euch, wenn ihr etwas schaffen wollt, mit Hoffnung an die Quelle wendet und ein besonderes Wort an euch erwartet, das euch auf eine besondere Weise in der ausgewählten Handlung bekräftigt.

8. Der Strom aber ist ein und derselbe - von der Quelle, Er gibt alles Notwendige.

9. Und wenn ihr in diesem allgemeinen Strom etwas nicht bemerkt, dann seid es nur ihr, die ihr etwas nicht bemerkt, es heisst aber nicht, dass im Strom etwas fehlt.
In diesem Strom gibt es alles, unabhängig von den ausgesprochenen Worten.

10. Viele Details des Stromes werden durch Worte nur vergröbert und eingeschränkt, obwohl die Worte Ihn scheinbar verständlicher machen.

11. In dem Strom selbst ist die ganze Wahrheit und Ewigkeit. Man kann Ihn nicht durch Worte bestimmen.

12. Wenn wir Worte berühren, entsteht bei euch das illusorische Verständnis, dass euch etwas klar ist, weil ihr eine gewisse Menge Worte gehört habt. Doch das ist nur das falsche Verständnis jener Wahrheit, mit Der ihr in Berührung kommt ...


13. Die Wahrheit wird euch zugänglich überbracht, und das schläfert euch ein, euch scheint, dass alles so einfach sei. Dort aber gibt es - eine unermessliche Tiefe.

14. Ihr berührt nur die Oberfläche des Ozeans, und euch scheint, wenn ihr eure Hände nass macht oder euch wascht, dass ihr verstanden habt, was ein Ozean ist. Doch dort existiert eine riesige Welt, ein riesiges Land, das ihr nicht kennt.

15. Das ist ja Tiefe! Deshalb muss man sich nicht nur die Hände nass machen oder das Gesicht waschen, sondern auch tauchen, tief tauchen und sich anstrengen, in der Tiefe lange Jahre zu schwimmen, Jahrhunderte, Jahrtausende und über jede neue Welt staunen, die sich vor euch eröffnet.

16. In den Tiefen der Wahrheit aber leuchtet noch eine größere Sonne! Wenn du in den Ozean tauchst, ist es dort dunkel: je tiefer, umso dunkler und umso weniger Leben. Mit der Wahrheit ist es umgekehrt: je tiefer, umso heller und umso mehr Leben.

17. So denkt denn daran: Ihr seid gerade mal zum Ozean gekommen. Ihr seid angekommen, habt euch gewaschen, habt den ersten Schmutz entfernt, den Schaum eines bestimmten Lebens.

18. Und jemand liegt bereits am Strand und beginnt zu bräunen: Als wüsste er schon, was der Ozean ist, schließlich hat er Salz an den Händen und auf dem Gesicht ...

19. Der Ozean lächelt nur und sagt: 'Wie dumm ihr doch seid!' Euch steht noch bevor, zu sehen, was für eine großartige Welt sich unter der Oberfläche verbirgt, an der ihr eben erst den Staub von euren Händen und Füßen gewaschen habt.

20. Doch selbst wenn ihr euch mit Wasser wascht, bemerkt ihr das Wasser nicht ...

21. Wenn ihr aber das Wasser aufmerksam betrachtet, werdet ihr sehen, wie lebendig es ist, dass jede Zelle atmet und in ihren Bewegungen lebt ... Ihr aber habt es einfach geschöpft und den Schmutz abgespült ... Am Abwaschen eures Schmutzes aber hat eine großartige Welt mit vielen Zellen des Lebens teilgenommen.

22. Jetzt habt ihr nur die Wahrheit berührt, habt euch gewaschen und nachlässig mit der Hand eine ganze Welt geschöpft, habt einfach ausgeholt, und das Wasser ist in Tropfen auf die Erde gefallen ...

23. Hier kann man Worte verschwenden, um euch ein wenig auszurichten und jenen Weg zu zeigen, auf dem man gehen und neue Weisheit finden muss. Das sind lange Wege, ein langer, großartiger Weg!"


24. Am Abend aber, als sich die winterliche Dämmerung schnell herangeschlichen hatte und die Ihn Liebenden den Lehrer eng umringt hatten, ist von der Wahrheit gesagt worden:

25. "Wenn man kommt, um seinen Durst zu stillen, so spricht man in dieser Zeit nicht, sondern man schweigt einfach und trinkt.

26. Der Lehrer offenbart sich nicht im Wort, sondern in jenem Wesen, das in Ihm eingeschlossen ist. Denn mit Worten versucht Er das auszudrücken, was sich im Inneren befindet.

27. Doch jeder wörtliche Ausdruck des Göttlichen ist äußerst beschränkt, und man benutzt ihn nur, weil man den Zustand des Menschen zu diesem Zeitpunkt berücksichtigt ...


28. Die menschliche Sprache entstand aufgrund großer Krankheiten, aufgrund einer großen Primitivität.

29. Und wenn man jetzt diese Sprache zum Ausdruck von etwas anderem benutzt, sieht man sofort ihre Begrenztheit und Unsinnigkeit.

30. Doch anders könnt ihr noch nicht sprechen, und folglich muss man diese rostigen Worte benutzen, um den Atem, den Flug, den Wind des großartigen Geistes zu beschreiben ...


31. Das Wichtigste ist, zu lernen die einfache Wahrheit zu verstehen: Wenn ihr euch den göttlichen Sakramenten nähert, versteht es, an Sie zu denken und bebend diesen Strom zu trinken.

32. Doch wenn ihr trinkt, dann redet ihr in diesem Augenblick natürlich nicht, denn je mehr ihr redet, umso weniger trinkt ihr. Wenn ihr das Reden nicht einstellt, so wird das Glas in euren Händen voll bleiben.

33. So ist es auch mit der Wahrheit. Solange ihr redet, gießt ihr das aus, was sich in euch befindet. Solange ihr aber ausgießt, könnt ihr nicht trinken. So merkt euch denn: Bei jeder Berührung mit der Wahrheit, trinkt ihr nicht, solange ihr Worte ausströmt.

34. Euren Durst stillen könnt ihr nur in dem Intervall, wenn ihr schweigt - das im günstigsten Fall.

35. Denn ihr könnt schweigen, doch gedanklich weiter das ausgießen, was im Inneren ist, daran denken, es verurteilen und dieses Problem in euch durchgehen. Ihr redet weiter, obwohl ihr den Mund nicht aufmacht, ihr schreit mit eurem Bewusstsein über eure Probleme herum. Wie soll man euch dann tränken, wenn ihr ständig redet?

36. Lernt das Wichtigste zu verstehen - die Wahrheit! Bei jeglicher Berührung mit den göttlichen Wahrheiten müsst ihr anhalten können und trinken, so einatmen, wie ihr es könnt, selbst unbeholfen, das ist nicht schlimm, doch ihr müsst bestrebt sein, einzuatmen.

37. Und wenn Ich Mich in diesem Zimmer befinde und ihr euch im Nebenzimmer, so redet ihr weiter, ihr redet ständig. Doch wenn ihr euch einfach leise hinsetzen und das Geschehen aufnehmen würdet, so wäre es gar nicht notwendig, auch noch zu einem individuellen Treffen zu Mir zu kommen. Ihr würdet genau das Gleiche bekommen, ihr würdet das einatmen, was im gegebenen Augenblick hier vorgeht, denn hier herrscht überall ein und derselbe Geist, Er durchdringt jede Wand und jeden Balken.

38. Und es stellt sich heraus, dass diese Wände und diese Balken mit mehr Weisheit gefüllt sind - sie nehmen schweigend auf, ihr aber lasst euch treiben, ihr redet und habt so viele Probleme.

39. Lernt, in euch mehr Stille zu schaffen, nur dann werdet ihr richtig jenes Aroma aufnehmen, jenen Geist, Der euch umgibt, und werdet Ihn weiter richtig ausstrahlen.

40. Nach Möglichkeit aber werde Ich reden - Ich muss nicht trinken, sondern Ich gebe euch zu trinken.

41. Deshalb lernt, bei eurer Berührung sowohl mit der Schrift, als auch mit allem, was euch an das Verantwortliche erinnert, innerlich anzuhalten und zu beben, bebend zu trinken und alle Probleme von euch zu werfen ...


42. Natürlich, wenn Ich euch anhöre, eure Probleme anhöre - fühlt ihr Erleichterung, als würdet ihr einen Teil der Schwere abwerfen.

43. Doch das ist nicht die richtige Form einer Stütze, denn jene Schwere, die ihr habt, müsst ihr selbst in euch abbauen.

44. Diese räuchernden Kohlen, die in euch glimmen und euch innerlich verbrennen, müsst ihr nicht nur irgendwohin wegwerfen, ihr müsst sie innen mit göttlichem Nass begießen, damit sie, ein wenig dampfend, ersticken, und später nicht brennen und rauchen. Dafür aber trinkt das Wasser, und das innerlich Brennende erlischt.

45. Deshalb ist für einen Gläubigen die Fähigkeit wichtiger, jenes Ungute zu löschen, das im Inneren entsteht, und nicht der Wunsch, es mit jemandem zu teilen. Lernt, die Wahrheit zu erfassen, lernt, Sie zu trinken ...


46. Nur wenn ihr mit dem Reden aufhört, bekommt ihr die Möglichkeit zu trinken.

47. Und wenn euer Mitbruder euch aufmerksam zugehört hat, hatte er folglich den Wunsch, euch zu helfen und euch ein bisschen mit dem Wenigen anzufüllen, das es in seinem Herzen gibt.

48. Und nur wenn ihr ganz ausredet, könnt ihr das Wenige aus seinem Herzen schöpfen und Erleichterung empfinden.

49. Doch wenn ihr nicht reden würdet und gleich schöpfen würdet, so würde es bei euch zur gleichen Erleichterung kommen, und es wäre nicht notwendig, auszuschütten.

50. Denn das, was ihr hergebt, bekommt ihr noch mehr in euch."


51. Zwei Wochen später erklang wieder das Wort des Lehrers am gleichen Ort und zur gleichen Zeit.

52. "Wenn eure innere Welt duftet, wenn es euch gut geht - das ist das Hauptkriterium dafür, dass eure Handlungen richtig sind.

53. Solange es aber in euch Unwillen gibt - wir reden nicht von Feindseligkeit - solange es Unwillen gibt, sagen eure Lippen in der Regel nicht die Wahrheit, sie reden viel Kompliziertes.

54. Deshalb ist es sehr wichtig zu lernen, eine duftende Welt in seiner Seele zu erhalten, nur dann könnt ihr die richtigsten Worte sagen, denn sie werden eure Welt vermitteln.

55. Und selbst wenn der Mensch nicht das notwendige Verständnis für eure Worte aufbringt, so wird durch diese Worte trotzdem eure innere Welt übermittelt, was dem Menschen hilft ...


56. In dem Augenblick, wo ihr euren Kummer mit jemandem teilt, hört euch nicht nur dieser Mensch zu - euer Kummer gießt sich auf die ganze Welt um euch aus. Und natürlich scheint ihr euch von ihm zu befreien, weil ihr ihn erzählt habt, doch ihr habt die ganze Welt geschwärzt.

57. Die Welt nimmt das auf, doch eine Weile lang muss sie diesen Kummer verdauen, im Versuch, ihn zu reinigen, um das zu tun, was ihr nicht selbst getan habt.

58. Wenn ihr euren Kummer ausschüttet, werdet ihr nicht stärker, euch wird zwar leichter ums Herz, doch stärker werdet ihr davon nicht.

59. Nicht der ist ein Gläubiger, wer danach strebt, seinen Kummer mitzuteilen, sondern jener, der ihn in sich säubert, indem er den Segen aufnimmt, der euch von Gott gegeben wurde, der nicht eilt zu reden, solange sich Schwere in ihm befindet; der zu den Leuten geht, um ihnen nur dann zu helfen und Kontakt mit ihnen zu haben, wenn er inneren Frieden erreicht hat.

60. Man darf nicht eilen zu reden, wenn ihr zum Lehrer kommt.

61. Natürlich könnt ihr euren Kummer ausschütten, und Ich nehme ihn entgegen. Ich nehme alles von euch entgegen. Doch nicht nur Ich werde entgegennehmen, das von euch Verschüttete breitet sich auch um euch aus.

62. Wenn ihr aber redet, so nehmt ihr in diesem Moment nichts entgegen. Doch um sich zu säubern, muss man jenen Segen entgegennehmen, der sich um euch befindet, muss man schweigen und ihn einatmen.

63. So öffnet ihr euch selbst und horcht auf jenen Geist, der euch umgibt.

64. Denn das, worauf ihr euch einstellt, das nehmt ihr auch entgegen; woran ihr denkt, mit dem durchtränkt ihr euch. Denkt ihr an ein Problem - durchtränkt ihr euch auch mit ihm, ihr beginnt, euch aufzuregen. Denkt ihr an etwas Lustiges - durchtränkt ihr euch mit diesen Wellen, ihr beginnt zu lachen. Alles hängt davon ab, worauf ihr euch konzentriert.

65. Folglich, je mehr ihr euch auf das Göttliche in euren Gedanken konzentriert, umso mehr öffnet ihr euch zu diesen Strahlen, ihr durchtränkt euch mit ihnen; je öfter ihr das Göttliche streift, umso mehr Kraft nehmt ihr. Verliert nicht diese Möglichkeit, tauscht sie nicht gegen irgendeine Geschäftigkeit aus.

66. Wenn es Arbeit gibt, verrichtet sie. Wenn man während der Ausführung an etwas Lichtes oder Göttliches denken kann - so denkt daran, ohne auch nur eine Minute zu verlieren.

67. Denkt aber nicht an Geschäftiges, davon werdet ihr nur noch verwirrter.

68. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo ihr lernen müsst, euch nicht nur mit dem Geist der Worte zu erfüllen, sondern mit dem Geist, der außerhalb der Worte ausströmt.

69. Denn eine jede Ansammlung von Worten, welche auch immer Ich versuchen würde, herauszugreifen - das ist eine Vergröberung dessen, was Mein Herz zu euch ausstrahlt. Das kann man nicht in Worten ausdrücken.

70. Doch diese Worte, obwohl grob und begrenzt, richten euch ein bisschen aus, führen dazu, dass ihr mehr zu verstehen beginnt und nicht nur mit den Ohren zuhört, sondern auch mit euren anderen Sinnesmöglichkeiten ...


71. Man betet und verbeugt sich vor Gott vor allem im Geist; mit dem Vater führt man schweigend Gespräche.

72. Denn was kann man dem Ozean der Liebe erzählen und warum muss man überhaupt etwas erzählen?!

73. Willst du trinken, so trink aus diesem Ozean, Er gibt dir immer alles. Alle anderen Gespräche aber sind einfach überflüssig.

74. Es hat keinen Sinn, sich mit einer Bitte an den großen Ozean zu wenden, denn Sein Wasser fließt immer zu euch, und euch bleibt nur, von Ihm zu trinken, ohne Zeit zu verlieren ...


75. Euer Verständnis Meiner Worte, das jetzt bei euch entsteht, wird sich verändern, deshalb erhebt es nicht zu einem Regelwerk.

76. Lernt vor allem, nicht mit den Ohren zu hören, sondern mit eurem Herzen, und nicht mit den Lippen im Gesicht aufzunehmen, sondern mit den Lippen eures Herzens - nur dann stillt ihr euren Durst tatsächlich!"


77. Und der Lehrer sagte an diesem Tag in Seinem Wort, dass bei jeder Begegnung das Bedürfnis entstehe, vor den Dürstenden eine bestimmte neue Wahrheit zu offenbaren, und dass jetzt unter den Anhängern immer mehr das interessante Thema des Verhältnisses von Mann und Frau in Erscheinung trete.

78. "Neue Familien entstehen, doch in diesen Familien treten besondere Probleme auf. Der Mann möchte geistig stark erscheinen, die Frau aber ist in der Lage, seine Schwächen zu sehen, denn die Männer haben noch viele Schwächen - und es entstehen Reibungen und Unverständnis.

79. Natürlich müssen die Frauen den Ehemännern folgen, den Männern überhaupt, denn das ist die größte Bestimmung der Frau - zu folgen und dem Mann im richtigen Moment die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre Schulter zu stützen.

80. Wenn der Mann den geistigen Weg findet, kann man ihm entschlossen folgen, denn das ist ja sein Wesen - der Geist, das Geistige zu schaffen. Wenn man ihm das nicht zugesteht, erkennt man den Mann an sich nicht an; einen anderen Mann aber gibt es nicht, es gibt jedoch einen Sklaven des Fleisches.

81. Oftmals aber macht der Mann dank seiner Schwächen noch Rückschritte, und wie kann ihm die Frau dann in die der Wahrheit entgegengesetzte Richtung folgen? Das ist unmöglich.

82. Die Frau muss dem Ehemann folgen, doch nicht zu jener Seite, die auf der entgegengesetzten Seite der Wahrheit liegt, denn die Wahrheit ist für sie wichtiger!

83. Und wenn der Ehemann möchte, dass die Ehefrau ihm folgt, so muss er vor allem selbst in die Richtung der Wahrheit gehen, ohne einen Schritt von Ihr abzuweichen.

84. Oftmals diktiert der Mann solche Bedingungen, wobei er dies scheinbar mit Worten der Wahrheit unterstreicht, die die Frau nicht versteht; und, da sie darin das Auftreten von etwas Anormalem sieht, möchte sie sich dagegen verwahren ...


85. Und natürlich muss der Mann lernen, die Frau zu verstehen. Der Mann kann von der Frau nicht fordern wie von einem Mann, und die Frauen können nicht von ihrem Ehemann fordern wie von einer Frau. Doch das ist das geringere Problem; hauptsächlich sind es die Männer, die von den Frauen soviel verlangen wie von Männern - zu viel und nicht das Richtige, da sie sie nicht verstehen können - denn das ist eine ganz andere Welt.

86. Wenn Mann und Frau aneinander geraten, so entsteht in der Regel ein großes Unverständnis, weil ihr aus Gewohnheit vom Nächsten das verlangt, was euch selbst eigen ist.

87. Ihr habt keinen anderen Blickpunkt: Die Frauen haben nicht den Blickpunkt der Männer, und die Männer haben nicht den Blickpunkt der Frauen.

88. Man muss lernen, sich gegenseitig zu verstehen, unbedingt zu verstehen, und nicht das zu fordern, was man nicht fordern soll, sonst zerstört ihr euch selbst und das Unverständnis führt zu großen Erschwernissen.


89. Ich habe euch bereits gesagt, dass je größer die Seele, umso besser das Sehvermögen, je mehr Unglück in der Seele, umso verzerrter ist euer Sehvermögen.

90. Ein Wort wie 'gut' wird von euch verschieden verstanden, und in ein und derselben Handlung seht ihr Verschiedenes.

91. Und so sehr ihr euch auch gegenseitig die eine oder andere Handlung erklärt - wenn das von dem Menschen nicht erkannt wird, so sieht er es sowieso nicht.

92. Er muss es zu sehen wünschen, es sehen wollen, dann findet er es, jedenfalls wenn es wirklich da ist. Wenn es aber nicht da ist oder er es nicht sieht, lernt ihr, ihn zu verstehen ohne viel von ihm zu fordern. In jedem Fall müsst ihr bestrebt sein, euch gegenseitig zu verstehen.


93. Eure Familie - das ist jenes Kleine, in dem ihr die ganze Welt kennen lernt. Denn jeder von euch schließt die Ewigkeit in sich ein, ein Teilchen Gottes, jeder birgt in sich ein Teilchen des großartigen Universums, in euch gehen jene Prozesse vonstatten, die das Universum hervorgebracht hat.

94. Deshalb kann man mutig sagen: Jeder von euch - ist ein Weltall, denn alle Gesetze des Alls offenbaren sich in verschiedenem Grad in euch.

95. Folglich, wenn ihr euch gegenseitig erfasst und lernt, euch richtig zu verstehen und wenigstens einem zu helfen, so lernt ihr, allen zu helfen, weil in einem alles ist. Durch diese Hilfe erfasst ihr das Weltall, erfasst ihr die Welt.

96. Deshalb, je besser euer Dasein ist, umso besser ist alles ringsum.

97. Die Große Familie wird aus kleinen Familien gebaut, aus euren Familien, wo jede einzelne bereits eine Große Familie ist ...


98. Geht immer aufeinander zu und helft euch gegenseitig - dieser Weg ist schwierig.

99. Ihr seht selbst, wie sehr eure Unzulänglichkeiten zu sehen sind, ihr könnt sie nicht verbergen, sie werden hier alle aufgedeckt. Und folglich ist es so wichtig, rechtzeitig zur Stelle zu sein, um eine Schulter zu reichen.


100. Wenn ihr weit von der Wahrheit entfernt seid, kann es Jahrhunderte dauern, bis ihr euch ändert. Jetzt aber sind es Jahre, die euch vollkommen umwandeln müssen. Und während dieser Zeit muss man fähig sein, jene Tropfen zu bewahren, in denen der Regenbogen glitzert.

101. Deshalb, wenn euch das göttliche Nass gegeben wird, bewahrt jeden Tropfen. In diesen Tropfen spiegelt sich die Sonne wider, der Regenbogen, der Mond, die Sterne, dort spiegelt sich das ganze Weltall wider. Und ihr werdet das ganze All in den Händen halten, Es wird euer sein. Verliert also diese Tröpfchen nicht!"


102. Und mit einem Lächeln sagte Wissarion am Ende Seines Wortes im Vorhof der Neujahrsfeiertage und der Weihnachtsfeiertage: "Ich habe bereits einigen Jungs den Auftrag gegeben, dass Väterchen Frost zu den Kindern kommen soll." (Väterchen Frost ist in der russischen Märchenwelt der Herr des Winters, der durch sein Pusten Schnee und Frost herbeizaubert. Zum Neujahrsfest am 1. Januar kommt er mit einem Schlitten vom Himmel mit einem großen Sack Geschenke. Inzwischen tanzen die Kinder Reigentänze um den Tannenbaum herum und rufen nach dem Väterchen Frost. Wenn er dann erscheint, verteilt er die Geschenke, und dabei hilft ihm seine wunderschöne Enkelin und ewige Begleiterin, Schneewittchen. Unser Weihnachtsmann existiert nicht in der russischen Tradition, Väterchen Frost sieht ihm zwar ähnlich und handelt auch so ähnlich, ist aber nicht mit Weihnachten und Religion verbunden. - Anm. d. Übers.)

Wissarion weiter zu den Männern: "Sucht, wo ihr wollt, doch die Kinder müssen das Väterchen Frost sehen! Und dass sie ja nicht Iwan mit einem angeklebten Bart erkennen, sondern Väterchen Frost begrüßen. Wenn es keine Väterchen Frost gibt, bekommt ihr einen Klaps!

103. Macht, was ihr wollt, sucht, wo ihr wollt, doch ihr müsst den Kindern das Märchen schaffen, ihr müsst es mit euren Händen erschaffen und euch mit der größten Verantwortung dazu verhalten. Alles, was ihr tut, tut ihr für die Kinder! Nun aber geht in den Wald und sucht nach den Väterchen Frost!"

 

 

 

 

 

 

 

 

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