Startseite
Stichwortverzeichnis
Wissarion...
Wissarions Lehre...
Wadim berichtet...
  - Teil 1 (bis 1991)...
  - Teil 2 (1992)...
  - Teil 3 (1993)...
  - Teil 4 (1994)...
  - -  1   2   3   4   5   6 
  - -  7   8   9   10   11 
  - -  12   13   14   15   16 
  - -  17   18   19   20   21 
  - -  22   23   24   25   26 
  - -  27   28   29   30   31 
  - -  32   33   34   35   36 
  - -  37   38   39   40   41 
  - -  42   43   44   45   46 
  - Teil 5 (1995)...
  - Teil 6 (1996)...
  - Teil 7 (1997)...
  - Teil 15 (2005)...
Service...
Fotogalerie
  Version: Russisch-Deutsch                                         zurück     rückwärts blättern     vorwärts blättern  
 
  Zum Download dieses Textes (komplett)  
Wadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 1994:   Teil 4, Kapitel 21     


Wissarion am Ufer des Jordan   (s. unten)

    Ritual am Jordan

1. Ein neuer Morgen. Der großartige Jordanfluss. Die Reisenden hielten sich kurz an der Stelle auf, die von der christlichen Welt als Stelle verehrt wird, wo Jesus getauft wurde.

2. Weit ist der Weg bis zum wahren Ort der Taufe, die einst vonstatten gegangen ist. Es ist ein weiter Weg von der Stelle, an der man sich heute verbeugt.

3. Und keiner weiß, dass viele Orte, die heute als heilig verehrt werden, die falschen sind.

4. Denn die Menschen haben sich in Blindheit bewegt, sie trieben leicht vom rechtschaffenen Weg ab und haben die kostbaren Heiligtümer verloren ...

5. Überzeugt und schnell schritt der Lehrer zum richtigen Ort.

6. Und nun standen sie auf einer Sandbank im Fluss, wo dunkle Steine aus dem Wasser ragten.

7. Hier hatte Johannes der Täufer die weiße Taube erblickt, die vom Himmel geflogen kam, als er Jesu Kopf gewaschen hatte.


8. Wissarion stellte sich auf einen der Steine inmitten des Wassers, wandte sich zum Ufer und wünschte ein Wort zu sagen.

9. Und sogleich entstand ein großes Durcheinander unter den Ihm Folgenden: es klickten Fotoapparate, jemand machte es sich am Ufer bequem, um den Lehrer besser zu hören und zu sehen, jemand streckte die Hand mit dem Diktaphon aus, um Sein Wort aufzunehmen, jemand suchte einen bequemeren Platz für Videoaufnahmen. Und all das wurde von Raunen und lärmenden Bewegungen begleitet.

10. "Es wird Mein Wort nicht geben, es bringt nichts, in so einem Durcheinander zu sprechen", sagte der Lehrer leise und kehrte entschlossen zurück.

11. Nachdem Er ein kurzes Stück gegangen war, wandte Er sich an die Schüler: "Die Männer sollen herkommen, die Frauen aber zur Seite gehen."

12. Und der Lehrer sagte: "Wo sind Meine Jünger? Wo sind jene, die danach dürsten, das Licht zu erreichen?

13. Wo ist das Beben der Seele? Es ist sehr schade, dass ihr den bebenden Moment mit Schrauben und Muttern vertauscht habt." Wissarion zeigte auf die Foto- und Videoapparate. "Einen Groschen sind eure Aufnahmen wert, wenn ihr nicht das Großartige in der Seele erlangt!

14. Warum beginnt, wenn der Augenblick des Ausfließens des Nasses der Ewigkeit seitens der Wahrheit gekommen ist, eine Geschäftigkeit, in der in der Regel die Frauen siegen, die in den ersten Reihen Platz nehmen?!

15. Ich will euch nicht wie in der Manege einsammeln - der Strom des wahren Nasses lässt sich nicht regulieren.

16. Deshalb seid wachsam! Fühlt, wenn der Augenblick gekommen ist, wo die Wahrheit über das Ewige ausströmt.

17. Wenn dieses geschieht, möchte Ich in den ersten Reihen die Schüler sehen.

18. Seid wachsam, denn jetzt habt ihr eine Krume der Ewigkeit verloren und das ist bereits nicht mehr auszufüllen.

19. Ein Dürstender, wahrlich, das sage Ich euch, fühlt das Nass selbst durch den Stein. So seid denn ihm ähnlich!"

20. Und die Schüler schwiegen zur Antwort, die Köpfe gesenkt.


21. Und der Lehrer ging weiter am Jordanfluss entlang.

22. Und Er hielt bei Kindern Gottes an, die im Schatten der Bäume am Ufer des Jordan schliefen und streckte Seine Hand über sie aus und sagte: "Seid gesegnet, Kinder von Israel! Sei euer Schlaf friedlich, und die Erleuchtung wird nicht auf sich warten lassen."

23. Wissarion ging etwas weiter am Ufer entlang, stieg dann zum Wasser hinunter und rief Seine Schüler zu sich.

24. Und der Rosenkranz des Lehrers zerriss, und die türkisen und roten Glasperlen fielen vor dem Wasser auf die Erde.

25. Die Schüler sammelten die verstreuten Perlen ein.

26. Und der Lehrer trat in das Wasser des Jordan und wusch mit dem segensreichen Wasser die Augen und die Münder der Ihm Folgenden, damit ihr Mund nicht von schmähenden Worten verunreinigt werde, damit sie sehend und wachsam seien auf dem rechtschaffenen Weg und damit der Schmutz sich nicht mit einem klebrigen Nebel auf ihre Augen lege.

27. Denn ein neben dem Lehrer Schreitender und vom schmalen Pfad der Wahrheit Abkommender trägt nicht nur für sich Verantwortung, sondern auch für viele, die ihm folgen.

28. Während Er die Gesichter der Schüler wusch, hob der Menschensohn die Hände zum Himmel und sagte: "Gepriesen sei der Herr! Gepriesen sei der Barmherzige! Gepriesen sei der Lebendige und Wahrhaftige!

29. Seien Deine Kinder Sehende! Seien die Schritte jener, die Deinem Licht folgen, fest!

30. Damit sie nicht wanken und würdig Deinen Willen erfüllen! So soll es sein! Amen."


31. Und der Lehrer wusch Seine Hände mit dem Jordanwasser und trat ans Ufer.

32. Nikolai aus St. Petersburg half dem Lehrer, sich die Sandalen anzuziehen und zuzubinden. Der Lehrer ließ ihn in dieser Handlung gewähren.

33. Als sie zum Fußpfad hinaufstiegen, hielt Wissarion den Schülern die Hand mit den Perlen im Gedenken an das Vollzogene hin.

34. Und jeder nahm ein Steinchen, und so wurden zehn von ihnen genommen.

35. Die übrigen Perlen übergab der Menschensohn dem Wasser, indem Er sie in die Mitte des großartigen Flusses warf ...


36. Und der Tag ging weiter mit einem Weg um den See Genezareth, der in seinem Wasser die Erinnerung an die vergangene Vollziehung bewahrte. Denn wie viel lebensspendendes Wasser war an seinem Ufer aus dem Munde Jesu geflossen!

37. Fast alle, die der vergangenen Vollziehung gefolgt waren, hatten Christus von diesen Ufern aus begleitet ...

38. Und die Reisenden wuschen sich in den Wassern des Sees.

39. Und als sie zum Ufer zurückkehrten, fielen aus einem blauen, vom hellen Sonnenlicht erstrahlenden Himmel Tropfen des Himmelsnasses auf die Reisenden und die Erde.

40. Und der Lehrer sagte, das seien die Tränen des Vaters, Der Seine Kinder an diesem Ufer begrüße,

41. Dass man einst vor langer Zeit aus dem See viele Fische gefangen habe, mit denen sich der menschliche Körper ernährt und gesättigt hätte.

42. Heute aber bestehe ihr Fang aus dem Segen, mit dem sich ihre Seelen sättigen sollten ...


43. Am Abend kehrten sie in dasselbe Hotel in Jerusalem zurück, von dem sie vor zwei Tagen weggefahren waren.

44. Am frühen Morgen, als alle noch schliefen, ging der Menschensohn zusammen mit Wladimir dem Jakuten zu den Goldenen Jerusalemer Pforten, durch die einst Jesus auf dem Esel in die große Stadt geritten gekommen war und durch die man heute weder hinein- noch hinausgehen konnte, denn sie sind mit gewaltigen Steinen verschlossen.

45. Auf dem Weg zum Tor lagen auf der leeren Straße drei Stücke Weißbrot vor den Füßen der Gehenden.

46. Und der Lehrer hob zwei Stücke auf, Wladimir hob eines auf, und sie trugen das Brot zum Straßenrand.

47. Und Wissarion trat zu den Pforten, die versiegelt und mit Grabsteinen umgeben waren, und richtete ein Gebet an Seinen barmherzigen Vater ...


48. Und dieser Tag war ein Tag der Begegnung mit Jerusalem. Und der Menschensohn schritt zusammen mit Seinen Begleitern durch die traurigen, müden, lauten Straßen der Altstadt, an den Museumsruinen des alten Jerusalem vorbei.

49. Und an der Klagemauer machte Er nicht Halt ...

50. Die ganze großartige Stadt ist heutzutage eine Klagemauer - des menschlichen Klagens und des himmlischen Klagens.

51. Und heute, wo das Licht in die Welt gekommen ist, bleibt diese Stadt blind Ihm gegenüber und irrt weiter in der Dunkelheit umher, die sich einst auf sie gesenkt hatte ...

52. An diesem Tag verringerte sich die Zahl jener, die dem Lehrer folgten, um die Hälfte, denn für die Brüder und Schwestern aus St. Petersburg war die Zeit gekommen, in ihre Heimatstadt zurückzukehren.

 

 

 

 

 

 

 

 

  rückwärts blättern     zum Seitenanfang     vorwärts blättern