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Wadim berichtet über die Ereignisse des Jahres 2005:   Teil 15, Kapitel 7     

Wissarion
Wissarion

1. Im Juli 2005 kam der Lehrer zu persönlichen Treffen nach Petropáwlowka.

2. Am 14. Juli, nach drei vollen Tagen individueller Treffen, fand neben dem Haus des Segens ein allgemeines Treffen mit den Gläubigen statt.

3. Das Treffen wurde anhand der schriftlichen Fragen an den Lehrer gestaltet. Hier sind einige Auszüge dieses Treffens ...


4. «Früher habe ich speziell zwischen einem und zwanzig Tagen gefastet, bis zu hundert mal. Einmal bin ich bis auf sechsundvierzig Tage gekommen, habe aber beim Zählen den Faden verloren. Ich wollte das Fasten nicht aufhören, ich fühlte mich gut. Ich war dabei zwar für schwere Arbeit physisch nicht stark genug; eine einfache, gemäßigte Arbeit aber wurde von mir normal erledigt: Ich hatte das Gefühl, dass ich Kräfte aus der umgebenden Natur nehme. Ich habe das Fasten wegen der Ungewöhnlichkeit dieser Lage aufgehört. Ist es möglich, dass ich beim nächsten Fasten nicht mehr zu gewöhnlicher Nahrung zurückkehre?»

5. «Ich werde jetzt noch keine bestimmte Empfehlung zu diesem Thema geben. Obwohl das im Prinzip möglich wäre. Es gibt ja schon viele Menschen in der Welt, die nichts essen und sogar nichts trinken. Sie zählen schon zehntausende.

6. Ich gebe euch jetzt keine solche Empfehlung, weil das, was ihr macht, getan werden muss, indem ihr nicht geringe physische Körperkräfte aufwendet. Zumal ihr euch nicht in den südlichen Regionen befindet und es hier noch sehr frostig ist (das kann auch eine wesentliche Rolle spielen). Viele Nuancen ergeben hier Komplikationen, die berücksichtigt werden müssen. Ich gebe also keine Ratschläge zu diesem Thema.

7. Aber in einem bestimmten Maße bewegt ihr euch schon in diese Richtung. Ihr schreitet sorgfältig und behutsam voran ... Sofern ihr wirklich dem folgt, was Ich euch sage. Falls ihr dem nicht folgt, so entwickelt ihr euch nicht - ihr schafft dann einen komplizierten Weg der Veränderung eurer Physiologie, was später als Schwierigkeiten auftauchen wird.

8. Je ruhiger und ausgeglichener ihr werdet, desto besser wird sich eure Physiologie verändern, und desto besser werden auch andere Energien aufgenommen, mit denen ihr unvermeidlich zu tun habt und die unabhängig von euren Wünschen und Bestrebungen existieren.

9. Deshalb ist die Fähigkeit, die Nahrung für euren Organismus in der rechten Weise aufzunehmen (wobei ihr euch von bestimmten Arten von Energie ernährt) eng damit verbunden, wie ihr die umgebende Realität wahrnehmt.


10. Der Gläubige (erinnert euch daran!) ist ein ausgeglichener, äußerst ruhiger Mensch, der freudig und psychologisch zufrieden ist; er ist durch verschiedene Kränkungen, komplizierte Emotionen und Gemütsbewegungen nicht zu zerstückeln.

11. So also lernt ihr durch die für euch eröffneten Gesetze gerade die notwendige Ausgeglichenheit. Ich führe euch dabei nicht zu irgendwelchen Übungen, die eine bestimmte Zeit brauchen, indem ihr geht und wegen etwas zu meditieren beginnt, um eure Kräfte auszugleichen. Ihr lernt zu leben und müsst es verstehen, gerade im Umgang miteinander und im Wahrnehmen der umgebenden Realität in einem richtigen Gebetszustand zu sein.

12. Wenn aber jemandem die Meditation hilft, die Energien so auszugleichen, um danach völlig auf Essen wie sogar auf Wasser zu verzichten - so ist das dennoch nicht euer Weg.


13. Euer Weg ist emotional, eure Emotionen werden oft unvermeidlich sein, denn das gegenseitige Wohl wird euch sehr am Herzen liegen und ihr werdet umeinander besorgt sein; hier wird es unmöglich sein, in einen Meditationszustand überzugehen.

14. Ihr müsst aber einen Gebetszustand haben, gute Ruhe, Zufriedenheit und Fülle, die ihr im normalen Sinne aus dem Gebet bekommen könnt, und als Gläubige bekommen müsst. Das ist eine sehr wichtige Hilfe für euch auf eurem Lebenswege. Das ist das, was euch helfen soll, verschiedene Verläufe eures komplizierten Lebens wahrzunehmen und eure Beziehung dazu in der rechten Weise auszudrücken.


15. Und je richtiger ihr innere Reaktionen harmonisieren werdet, desto besser wird der Organismus selbst, unabhängig von euren Gedanken beginnen, sich auf das Aufnehmen der umgebenden Energien einzustimmen.

16. Euer Organismus muss feiner werden. Denn die Energien, die euch umgeben, sind sehr fein. Um sie benutzen zu können, muss man die Vibrationen des eigenen Körpers eben auf diese Energien einstimmen, dann beginnen sie in euren Körperzellen zu vibrieren und schaffen die notwendigen lebenswichtigen Ströme.

17. Solange ihr euch erregt, braucht ihr grobe Energie. Sonst wird eure Psyche gestört. Daher zieht es euch zu dem, was früher in unseren Gesprächen als etwas nicht Notwendiges erwähnt wurde.

18. Aber da ihr komplizierte Vorgänge in euer Leben eingegeben habt, brachtet ihr Mich damit dazu, dass Ich euch entgegenkomme, damit eure Psyche nicht breche. Aber in Wirklichkeit machen wir einen Schritt rückwärts, indem wir Bedingungen berücksichtigen, die ihr selbst eingebt.

19. Wenn sich also in der letzten Zeit etwas in Meinen Hinweisen verändert hat, so war das nur wegen der Notwendigkeit, Bedingungen, die ihr eingegeben habt, in Betracht zu ziehen. Ich kann von euch nicht Größeres erwarten. Ihr selbst schafft komplizierte Bedingungen.


20. Ihr müsst vor allem das Letzte Testament erfüllen. In welch einem Zustand eure finanzielle Lage auch sein mag, was für Situationen auch entstanden sein mögen, was für Notwendigkeiten im Materiellen ihr auch verspürt mögen habt - ihr seid nicht hierher gekommen, um zu verdienen, sondern um das seelische Gleichgewicht zu finden und den wahren Zustand des Gläubigen zu erwerben, der euch zu sehen verhilft: Ihr könnt alles bewältigen, ihr braucht nämlich nicht besonders viel. Aber man muss seinen Zustand in der rechten Weise gestalten. Eben diese Aufgabe werdet ihr erfüllen müssen.

21. Aber bis jetzt herrschen in euch eher Geschäftigkeit, Verwirrung und Ängste, aufgrund derer ihr oft gekränkt seid. Und natürlich leidet eure Physiologie sehr stark, sie hat ernste Störungen.

22. Um sie irgendwie zu mildern, um die Psyche etwas auszugleichen, nehmt ihr Lebensmittel als Nahrung zu euch, ohne die ihr normalerweise auch leben könntet.

23. Ihr aber "erdet" euch auf diese Weise, ihr nötigt euch zu einer gewissen Vergröberung, um leichter die mit euch verbundenen Situationen anzunehmen.

24. Das hilft freilich: Eure Psyche wird nicht so schnell zerstört. Aber das bremst auch eure geistige Entwicklung; ferner verzögert das den Prozess des Übergangs auf eine neue Existenzebene, die vor euch wartet. Aber auf sie müsst ihr gefasst sein.

25. Daher kann Ich euch nichts bezüglich der Nahrung empfehlen, solange ihr es nicht versteht, das Letzte Testament in euren Beziehungen zueinander normal zu erfüllen.

26. Das wird sehr wichtig sein. Das wird auch später immer wichtig bleiben. Seid also aufmerksam: Vergeßt nicht, wofür ihr hergekommen seid.


27. Ein gläubiger Mensch ist derjenige, der sich dankbar zu allem, was mit ihm geschieht, verhält. Er beeilt sich nicht, durcheinander zu geraten; er beeilt sich, sich zu beruhigen, indem er alles rechtfertigt, was ihn in Bedrängnis bringen könnte; er beeilt sich nicht, dem zu vertrauen, wovor er Angst hat: den Gerüchten und den Gesprächen, die seine Nächsten in ihrer Angst ringsum schaffen können. Und ihr lernt vor allem, an das Gute zu glauben ...


28. Euer schwieriger materieller Zustand, in den ihr hier unvermeidlich geratet, öffnet sehr stark diesen einen Teil eures Wesens - wie ihr einander tatsächlich liebt, wie ihr in Wirklichkeit strebt, einander zu vertrauen, und in welchem Maße ihr tatsächlich richtige Bemühungen anwendet.

29. Diese Prüfung zeigt euch sehr gut euch selbst, damit ihr sehen könnt, wer ihr denn seid: Seid ihr wirklich hierhergekommen, um euch zu ändern oder um etwas für euch von den Nächsten zu fordern? Das ist überhaupt nicht der Weg, den ihr auf dem Wege der Wahrheit begreifen müsst.

30. Der Weg der Wahrheit heißt, von sich selbst zu fordern, für die Anderen zu leben; nicht aber von den Anderen zu fordern, dass sie für euch leben.


31. Man muss lernen, sehr vieles in der rechten Weise zu begreifen. Lernt! Verliert keine Zeit! Die Zeit läuft, die Uhr tickt und kann nicht nur deswegen stehen bleiben, weil jemand unter euch müde ist und sagt: ‹Oh, Zeit, bleibe stehen! Ich ruhe jetzt etwas aus, und irgendwann später, wenn ich etwas zu tun anpacke, wird die Zeit weiterlaufen.›

32. Sie kann nicht warten, sie läuft. Und dies bedeutet: Etwas, was euch in der Zukunft gesetzmäßig erwarten kann, nähert sich und wird von euch neue Prüfungen fordern, zu denen ihr bereit sein müsst.


33. Das aber, was mit euch passiert, ist eine eigenartige Unvermeidlichkeit, die schwer vorauszusehen ist. Das ist ein bitteres Bild, besser man kennt es nicht im Voraus; es ist besser, solche Geschehnisse zu erleben, ohne davon im Voraus zu wissen. Um unerwartet in sie einzufliegen, mal zu ächzen und schnell - schnell sie zu bewältigen. Wenn man sich aber im Voraus auf sie vorbereitet - so wird es nur noch schlimmer sein.

34. Also, vieles von dem, was ihr in eurer Euphorie spüren könnt, hilft euch gewissermaßen, dass ihr vor den Geschehnissen nicht schon Angst bekommt, sondern erste komplizierte Vorgänge leichter erlebt.

35. Da diese Ereignisse aber nicht nur einen Moment dauern, sondern sich über Monate und Jahre hinziehen - so klingt eure Euphorie natürlich ab, und ihr beginnt, mit dem Kopf in unzählige Schwierigkeiten einzutauchen. Ihr stoßt Auge in Auge auf die Schwächen eurer Nächsten, auf die Ängste eurer Nächsten, die euch dann stark zu verwirren beginnen und eure eigenen Schwächen sehr geschickt und sehr genau treffen.

36. Denn ihr seid sehr gut aufeinander abgestimmt; und die Angst, die bei einem erscheint, trifft gerade die schwächsten Angststellen eines anderen Menschen. Dann beginnt die Angst sich sehr schnell zu entwickeln, wobei sie sich dann eure Handlungen unterordnet. Dieses Programm arbeitet einwandfrei.


37. Ihr müsst dies unbedingt besiegen. Lernt aber, für eure eigenen Schritte verantwortlich zu sein. Ihr stellt immer wieder und oft noch Fragen darüber, wie ein anderer Mensch handeln solle, ob er richtig handelt; ihr fragt etwas völlig anderes, als das, was ihr fragen solltet.

38. Wichtig ist aber, wie ihr reagiert. Es ist nicht wichtig, wie der Nächste handelt, er hat euch gegenüber wunderbar gehandelt! Wenn er sich euch gegenüber derart verhalten hat, so ist das für euch notwendig. Man kann noch schärfer sagen: Ihr habt es verdient. Falls man euch Schmerz angetan hat, habt ihr es verdient.

39. Obwohl es nicht unbedingt so ist, dass gerade ihr das verdient habt. Es ist einfach notwendig so, es ist eine Unvermeidlichkeit. Es gibt einfach Unvermeidlichkeiten, bei deren Bewältigung ihr eure innere Welt stärker macht und weiser werdet.

40. Anders konnte es nicht sein. So sind eure Brüder, sie können nicht anders. Sie haben so viele Ängste, sie haben Angst vor euch, aber sie wollen lieben lernen. Und wer denn unter euch lernt es dabei, als erster geduldig zu sein? Hier liegt die Antwort.

41. Lernt also, die Ersten zu sein - diejenigen zu sein, die irgendeine unsinnige Handlung eines Nächsten dulden können. Wenn der Nächste euch gekränkt hat, wenn er etwas nicht Gutes gesagt hat - so sagt denn: ‹Nicht so schlimm!›

42. Seht vor allem darauf, wie ihr reagiert: Ob ihr betroffen seid, ob ihr gekränkt seid? Wenn es euch nur weh tut, aber ihr seid nicht beleidigt, das macht nichts, das ist in Ordnung.

43. Eine ungeschickte Tat des Nächsten kann weh tun. Es ist einem dabei unmöglich, sich zu einem Zustand zu bringen, wo ihr garnichts spürt. Es wird freilich etwas unbehaglich sein, aber ihr müsst seine Handlungen rechtfertigen und euch selbst möglichst schnell in einen Gleichgewichtszustand bringen.


44. Vertieft euch aber nicht in das Begreifen seiner Fehler, denn Fehler entstehen anhand individueller Besonderheiten. Die Menschen sowie jeder unter euch macht sie ausschließlich nach seiner Art.

45. Es ist schwer zu begreifen, warum der eine oder andere Mensch es eben so getan hat. Er hat eine Menge von Nuancen, die in seinem Inneren funkten, ein bestimmtes Ornament zusammenlegten und ihn eben zu so einer Handlung genötigt haben.

46. Es würde euch, mit euren Eigenschaften und in diesen Verhältnissen, nicht veranlassen, so zu handeln; aber jener Mensch hat eben in diesen Verhältnissen es so gemacht, wie ihr es nicht machen würdet.

47. Daher denkt nicht daran, warum er es so getan hat: ‹Denn so sollte man es nicht machen! Ich würde so etwas nicht tun!› Ihr würdet so etwas natürlich nicht tun. Ihr seid ja auch nicht in dieser Situation.

48. Seid auf eure Situationen aufmerksam. Jener Mensch sollte es aber so machen, er sollte das für euch tun, vielleicht sogar dafür, um von außen zu zeigen: ‹Wahrlich, lernt hier zu sehen, so darf man es nicht machen.›

49. Erlaubt ihm aber, dies so viele Male zu tun, wie er es braucht, um zu begreifen. Es kommt nämlich oft vor, dass es nötig ist, einen Fehler vielmals zu tun. Um einen Fehler zu verstehen, kommt es vor, dass man ihn bisweilen von verschiedenen Seiten her sehr viele Male machen muss, um ihn besser erkennen zu lernen und ihn zu begreifen.

50. Und erwartet nicht, dass euer Nächster, wenn er einmal gefehlt hat, schon beim zweiten Mal an dieser Stelle nicht mehr fehlen wird. Doch nein, er kann sich noch vielmals verfehlen.

51. Ihr aber seid aufmerksam, wie ihr darauf reagiert. Erlaubt ihm, Fehler zu machen. Beeilt euch nicht, ihn zu verbessern (obwohl, seid dazu bereit). Wenn aber schon sehr gefährliche Schritte gemacht werden, dann kann man versuchen, sanft hinzuweisen.

52. Beeilt euch aber nicht, einander zu belehren. Ihr müsst in jedem Moment bereit sein, kundig hinzuweisen. Ihr müsst dafür die Schriften sehr gut kennen. Seid also aufmerksam.»


53. «Bei mir entsteht Protest nach den Bemerkungen meines Mannes wie: ‹Lass uns auf deiner Hinterbacke oder der Schulter eine Tätowierung machen.› ‹Färbe dein Haar schwarz.› ‹Zieh dir das an.› oder ‹Zieh dir das nicht an, lege das ab.› Ich will das nicht tun, was er mir sagt. Ist dieser innere Protest zulässig? Muss ich diesen vielzähligen Wünschen meines Mannes gehorchen? Sein Motiv ist, ich soll in erster Linie ihm gefallen.»

54. «Nun, in gewissem Maße muss man natürlich beeilt sein, dem Ehemann zu gefallen. Sonst kann man oft solch eine Nuance bemerken: Zu Hause kann die Frau unordentlich gekleidet herumgehen; wenn sie aber jemanden besuchen will, wird sie sofort schön, denn sie wird von anderen Leuten eingeschätzt werden, und sie erstrebt, dort schön zu sein. Kommt sie aber zurück nach Hause, vergisst sie alles und läuft bald so herum, wie es ihr einfällt, ohne etwas zu bemerken. So etwas kann auch vorkommen.

55. Aber in diesem Fall (wenn Ich die Frage der Frau mit dem Hinweis beantworte) darf sie ihren Protest berücksichtigen, natürlich. Die Hauptsache, es soll kein Wettbewerb mit dem Ehemann geben, keine Rivalität, damit im Grunde dieses Protestes nichts Negatives ist.

56. Der Protest kann unterschiedlich sein, ihr wisst es schon. Entweder reagiert ihr richtig auf das Unrichtige, oder das Unrichtige in eurem Innern reagiert auf etwas Richtiges.

57. Also, alles kommt darauf an, was eurem Protest zugrunde liegt. Wenn aber etwas Unrichtiges da ist, ist es in diesem Fall zulässig, dass ihr auf diesen Protest hört und solchen Hinweisen nicht nachgebt.

58. Es ist dem Mann in diesem Fall zu raten, dass er solche Forderungen an die Frau nicht stellen darf.

59. Vielleicht ist ein Wunsch durch seinen leichtsinnigen Kopf gezogen», lächelte der Lehrer. «Das ist freilich möglich, dass ihr einen Wunsch ausgedrückt habt. Aber weiter muss die Frau es so machen, wie sie es für nötig hält; es darf von ihr keinesfalls gefordert werden. Das heißt, sie soll das tun, was sie befriedigt, was ihrer inneren Welt entspricht.

60. Und falls ihr schon eben diese Frau als Helferin gewählt habt, folglich habt ihr sie also mit all dem gewählt, wozu sie neigt. Ihre Welt habt ihr gewählt, nicht aber ein Instrument, das nur für das Erfüllen eurer Wünsche da ist.

61. Nein, sie hat durchaus ihre eigene Welt und ihre eigene Meinung. Und dies heißt: Schon beim Wählen dieser Frau, wo ihr wollt, dass eben diese Frau neben euch sei, seid ihr auch mit ihrer Welt in Zustimmung. Mit der Welt, die sie hat: Wie es ihr eigen ist, sich zu kämmen und zu kleiden, wie ihr was gefällt und wie sie sich auffüllt.

62. Und wenn sie keine Zeichnungen auf ihrem Körper haben will, nun, so ist das in Ordnung und ist das gut. Ihr habt sie schon so gewählt, wie sie ist; ihr habt sie doch nicht dafür gewählt, um sie anders zu machen und erst dann ihr zu erlauben, so verändert neben euch zu sein. Wenn sie es schon selbst für nötig hält, sich zu verändern - so muss es ihre Entscheidung sein.

63. Das gehört aber wiederum dazu, dass man nicht voneinander etwas fordern darf. Ihr könnt einen Wunsch ausdrücken, freilich, dabei können aber unterschiedliche Wünsche ausgedrückt werden: Der eine kann einen normalen Wunsch haben, bei dem anderen können infolge der Spezifik seiner Erziehung und seiner früheren Lebensweise auch nicht normale Wünsche vorkommen.

64. Ihr könnt bisweilen noch einen durchaus absurden Wunsch zueinander ausdrücken: Das bedeutet freilich nicht, dass auch jemand diesen absurden Wünschen folgen soll.

65. Bietet euren Nächsten die Möglichkeit an, eure Wünsche einzuschätzen. Sie werden selber entscheiden, wie sie in Bezug auf sich selbst besser handeln.»


66. «Die Frage kommt von einem Arzt. Die Erwachsenen kommen jetzt wegen der Behandlungshilfe ungefähr fünfmal öfter als früher. In neunzig Prozent aller Fälle hat die Heilung oder Besserung des Zustandes ein positives Ergebnis. Aber meine Kollegen aus dem Medizin-Zentrum und einige Patienten schätzen das Verwenden eines Pendels bei der Diagnostik und der Wahl der Kräuter für die Behandlung negativ ein. Ich werde von ihnen beschuldigt, dass ich sie durch das Pendel zum "Kontakt" veranlasse und dass ich dadurch das Wort des Lehrers überschreite.

67. Das Pendel hilft mir, meine Aufmerksamkeit zu konzentrieren. Ich meine, dass die Heilpraktik ohne Fähigkeiten der Hellsichtigkeit hier unmöglich ist: Es gibt keine diagnostische Ausrüstung, kein Labor, keinen Ultraschallapparat, keine Röntgenkabine. Meine Frage heißt: Ist es zulässig, dass ich das Pendel bei der Behandlung der Gläubigen gebrauche? Ich bin auch bereit, dass ich meine Tätigkeit aufhöre.»

68. «So darf die Frage nicht gestellt werden. Es wäre besser zu fragen: Ist das Pendel fähig, immer eine genaue Diagnose zu stellen? Nein, es ist nicht fähig. Und weiter soll es schon so betrachtet werden, in welchem Maße man sich eben darauf stützen kann.

69. Daher ist die gefährliche Seite gerade in diesem Zusammenhang zu sehen - man darf sich nicht darauf stützen. Es wäre besser, sich auf professionelle Fähigkeiten zu stützen, die durch konkretere Kenntnisse erweitert werden müssen. Denn ihr müsst denken, ihr müsst abwägen, und ihr müsst einschätzen.

70. Das Pendel ist jedoch kein Instrument, das fähig ist, jemanden zum sogenannten Kontakt zu bringen. Es ist aber auch kein genaues Instrument, es hängt sehr stark von der Psyche und von dem Unbewussten des Menschen ab, der es gebraucht; es ist kein neutrales Instrument, es hängt von euch ab.»

 

 

 

 

 

 

 

 

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