Grundlagen-Buch, Kapitel 4:   Vom Reich der Gewalt zum Reich der Seele
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In der Taiga
In der herbstlichen Taiga    (Foto: Bekeshin)

Inhalt: Der Übergang vom Reich der Gewalt zum Reich der Seele ~ Materieller Reichtum und geistiger Reichtum ~ Gegensätze bestimmen die menschliche Entwicklung ~ Ein breites Spektrum von Schaffen und Zerstören ~ Die Linie der Gleichgültigkeit ~ Glaube hilft immer, einen langen Weg zu überstehen ~ Auf der Gleichgültigkeitslinie wird jedes Streben eingestellt ~ Der Weg zum Tempel ~ Der Weg zum Abgrund ~ Nur Angst und Vernunft begrenzen die Boshaftigkeit ~ Der Heilige Glaube - Rettung für das Menschengeschlecht ~ Die Kinder Gottes werden nichts Lasterhaftes mehr tun

       Der Übergang vom Reich der Gewalt zum Reich der Seele

1. Nun aber erkennt die Wahrheit, nach welcher der Übergang vom Reich der Gewalt zum Reich der Seele vonstatten geht.

2. Die Epoche des bisherigen Lebens der Menschheit verläuft auf dem Niveau des Reiches der Gewalt.

3. Während dieser Zeit, besonders am Anfang, hängt der Erfolg beim Aufeinandertreffen der Menschen untereinander von der größeren physischen Stärke und dem schärferen Verstand ab.

4. Die Tätigkeit des Menschen kann auf die Nutzung der Naturgaben zurückgeführt werden, die dabei angehäufte Kraft aber wird benutzt, um den Schwächeren von sich abhängig zu machen,

5. Wobei oft die physische Kraft den höheren Verstand unter seine Obhut nimmt.

       Materieller Reichtum und geistiger Reichtum

6. Am besten hebt sich jener aus diesem Strom hervor, der die meisten Untertanen unter seine Macht gebracht hat.

7. Die Stärke der Machthaber wird von ihrem materiellen Reichtum bestimmt, der Beweglichkeit des Verstandes und - sehr selten - vom geistigen Reichtum.

8. Das Niveau des Reiches der Gewalt hat dem Leben des Menschengeschlechts seinen Stempel aufgedrückt, was es dem Menschen nicht gestattet hat, vom Wesen des Lebens der Tierwelt abzukommen.

9. Doch es gibt einige, die es verstanden haben, ihr Leben im Licht der höheren Welt zu erhalten. Das sind jene Kinder Gottes, die den wahren Glauben an Gott erkannt haben.

10. Die Lebensweise der Menschen unterscheidet sich von der der Tierwelt nur darin, dass der Mensch seine körperlichen Bedürfnisse mit einer größeren Bequemlichkeit ins Leben umsetzt,

11. Indem er alle Möglichkeiten seines Verstandes benutzt und, wenn nötig, auch Kraft, und darin sieht er den Sinn seiner Existenz.

       Gegensätze bestimmen die menschliche Entwicklung

12. Die Entwicklung der Menschheit hat sich zu allen Zeiten auf der Grundlage von Gegensätzen aufgebaut.

13. Auch weiterhin wird sie sich auf dieser Grundlage entwickeln, doch das Verhältnis der sich bekämpfenden Kräfte wird sich verändern, was es dem menschlichen Geschlecht ermöglicht, die nächste, höhere Entwicklungsstufe zu betreten.

14. Im Reich der Gewalt entwickeln sich die Menschen zwischen solchen Oppositionen wie Schaffen und Zerstören.

       Ein breites Spektrum von Schaffen und Zerstören

15. Dabei wird ein äußerst breites Spektrum menschlicher Erscheinungen geoffenbart, die in einem unendlichen Chaos vonstatten gehen.

16. Eine solche Breite ist nur für das niedrige Niveau der geistigen Entwicklung des Menschen bestimmend,

17. Dessen Wesen man gut bei kleinen Kindern in ihren kindlichen Spielen beobachten kann, die die gleiche Befriedigung sowohl im Schaffen, als auch im Zerstören finden.

18. Die nächste Ebene, durch die der Lebensfluss des Menschen fließen wird, ist das außergewöhnliche Seelenreich, das vom Himmlischen Vater für Seine Kinder vorgesehen wurde. Doch was ist das Wesen des Übergangs aus der Welt der Gewalt zur Welt der Seele?

       Die Linie der Gleichgültigkeit

19. Der große Raum zwischen dem Streben nach Erschaffung und dem Streben nach Zerstörung ist durch die Linie der Gleichgültigkeit in zwei Hälften geteilt.

20. Diese Linie ist wie ein Abrechnungsstrich, von dem aus zwei Wege in entgegengesetzte Richtungen führen.

 Skizze: Die Linie der Gleichgültigkeit

(Diese Skizze wurde von den Herausgebern hinzugefügt, sie ist im russischen Original nicht enthalten.)

21. Auf der einen Seite führt der Weg zum Tempel der Schöpfung, auf der anderen zum Abgrund der vollständigen Zerstörung.

       Glaube hilft immer, einen langen Weg zu überstehen

22. Um sich auf einem dieser Wege zu bewegen, braucht der Mensch Glauben, denn der Glaube ist ein kräftiger Motor, der hilft, angetroffene Hindernisse zu überwinden.

23. Das Gesetz des Glaubens setzt nicht unbedingt göttliches Licht voraus; denn es ist ein Gesetz, auf dem sich das Dasein des Menschen in all seinen sich entgegengesetzten Erscheinungen begründet,

24. Wenn der Mensch zwar die Richtigkeit seines nächsten Schrittes nicht einschätzen kann, doch glaubt, dass der gewählte Schritt der richtige ist.

25. Glaube hilft immer, einen langen Weg zu überstehen und das gewünschte Ziel zu erreichen. Doch woran glaubt der Mensch und wem vertraut er?

       Auf der Gleichgültigkeitslinie wird jedes Streben eingestellt

26. Auf der Gleichgültigkeitslinie, wo sich die weißen und schwarzen Prinzipien im Gleichgewicht befinden, wird jedes Streben nach Errungenschaften eingestellt,

27. Denn ein Mensch kann nicht danach streben, gleichzeitig Gutes und Böses zu tun.

28. Das Wesen der gleichgültigen Menschen besteht darin, dass sie nur noch potenziell fähig sind, sowohl Gutes als auch Schlechtes zu schaffen.

       Der Weg zum Tempel

29. Jeder der abzweigenden Wege führt durch Länder, von denen die Möglichkeit, zum endgültigen Ziel zu gelangen, abhängt.

30. Das Land, durch das der Weg zum Tempel führt, wird von Leuten bewohnt, die hauptsächlich gute Taten ausführen, doch bei denen gleichzeitig auch einige Seiten der Laster in Erscheinung treten.

       Der Weg zum Abgrund

31. Das entgegengesetzte Land wird von jenen bewohnt, die in höherem Maße zu lasterhaften Handlungen neigen.

32. Das Wesen der Leute des dunklen Landes besteht darin, dass sie in der Lage sind, Böses in derselben Weise jenen Menschen zuzufügen, deren Leben sich auf dem entgegengesetzten Weg bewegt, wie auch jenen, die sich neben ihnen in die gleiche Richtung bewegen.

       Nur Angst und Vernunft begrenzen die Boshaftigkeit

33. Nur zwei Hindernisse halten sie davon ab, noch größere Boshaftigkeiten auszuüben: die Angst und die vernünftige Einschätzung.

34. Doch die Angst verschwindet mit der Zeit, wenn sie nicht regelmäßig aufrechterhalten wird, nachdem der Mensch unter die volle Kontrolle des Satans gefallen ist.

35. Dank vernünftiger Einschätzungen kann man sich ebenfalls der Hingabe an lasterhaftere Versuchungen enthalten,

36. Doch dann wird jede nicht erfüllte Versuchung, die nur im Bewusstsein unterdrückt worden ist, eine Spur im Wesen des Menschen hinterlassen.

37. Nach oftmaliger Nichtbefriedigung verstärkt sich diese Spur, und einmal kommt es zu einer Explosion im psychischen Zustand,

38. Wonach der Unglückliche innerhalb kurzer Zeit den Abgrund der Zerrüttung erreichen kann,

39. Und sich in das gefährlichste Wesen verwandelt, das lediglich einen beweglicheren Verstand besitzt.

       Der Heilige Glaube - Rettung für das Menschengeschlecht

40. Die einzige Möglichkeit, die das Menschengeschlecht hat, den Abgrund wieder zuzuschütten und ihn auf das Niveau der Erdoberfläche zu bringen, ist es, immer vollständiger den Heiligen Glauben zu erkennen.

41. Im Land, welches vor dem Palast der Erschaffung liegt, kann der Mensch nur dann aufgehalten werden, wenn sein Glaube, sein Vertrauen in den Himmlischen Vater nicht fest genug ist.

42. Denn dieser schwache Glaube nimmt dem Kind Gottes die Möglichkeit, seine lasterhaften Handlungen zu überwinden.

43. Im Wesen der Kinder Gottes des sonnigen Landes, die sich dem Palast der Schöpfung genähert und ihn erreicht haben, liegt ihre Fähigkeit, in derselben Weise jenen zu helfen, die ihnen ähnlich sind, als auch den unglücklichen Geschwistern, deren Leben auf dem entgegengesetzten Weg verläuft.

44. Wenn Ich zu euch über den Weg der Finsternis spreche, die immer dichter wird, dann sage Ich euch wahrlich: Der Heilige Glaube wird den Abgrund der Zerstörung, der sich immer mehr in den Menschen auftut, entkräften. Der Glaube wird außerdem nicht nur diesen bodenlosen Abgrund wieder bis zur Erdoberfläche auffüllen, sondern Er wird auch die Macht zerstören, auf deren Grundlage das Land existiert, das vor dem Abgrund liegt.

45. Das ermöglicht es, die Kinder Gottes endgültig aus der Sklaverei der Finsternis zu befreien.

46. Was die Widerstandsmöglichkeiten bis zur Gleichgültigkeitslinie einengt.

47. Doch eure Überlegungen sind richtig, dass eine Entwicklung ohne entgegenwirkende Kräfte unmöglich ist.

       Die Kinder Gottes werden nichts Lasterhaftes mehr tun

48. Das Sakrament der Gleichgültigkeitslinie liegt aber nicht in der Gegenüberstellung, denn diese Linie verschwindet in den göttlichen Strahlen,

49. Da Gottes Kinder wahrhaftig unfähig werden, etwas Lasterhaftes zu tun, indem sie sich vollkommen im wohltuenden Atem Seiner aufflammenden unendlichen Macht und Herrlichkeit befinden.

50. Der mächtige Herr segnet den Eintritt des Menschengeschlechts in das Reich der Seele, das wunderbare Reich,

51. Wo der ewige Motor der unbegrenzten Schaffenstätigkeit der unerschöpfliche Schatten der Unzufriedenheit (gemeint ist hier die kreative Unruhe und Rastlosigkeit - Anm. d. Übers.) sein wird.

52. Die emporstrebenden Kinder Gottes werden die Ruhe nicht finden.

Amen.              

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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