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     Ansprache 39:   Der Gläubige und die Familie

In der winterlichen Taiga
Schneeskulptur    (Foto: Simkin)

Inhalt: Die Trennung von Unkraut und Weizen ~ Probleme mit gläubigen Familienmitgliedern ~ Der Blinde und der Sehende ~ Wünsche und Phantasien ~ Der Wille Gottes und die Wünsche Seiner Kinder ~ Zu wessen Wohl lebst du auf der Mutter Erde? ~ Den Nächsten unterstützen und seine Freude teilen ~ Wer verlässt wen?

       Die Trennung von Unkraut und Weizen

1. Vor langer Zeit habe Ich gesagt, dass Ich auf die Erde gekommen sei, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien; die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.

2. Verwandte also werden die Feinde des Menschen sein.

3. Und heute sage Ich euch erneut, dass Ich gekommen bin, um zwischen euch die endgültige Trennung zu legen.

4. Doch nicht die Trennung des Lichtes an sich, was es vernichten könnte,

5. Sondern Ich trenne das Unkraut für immer vom guten Weizen,

6. Damit das Verunreinigende in die äußere Finsternis geworfen werde und das Licht über der Welt triumphiere.

       Probleme mit gläubigen Familienmitgliedern

7. Wie groß ist die Unwissenheit und wie gewaltig das Unglück, wenn der Mensch vorschnell über die Wahrheit urteilt, ohne zu versuchen, sie von allen Seiten kennen zu lernen!

8. Wie groß ist die Entrüstung und Unruhe, wenn der Mensch auf eine unverständliche und für ihn ungewohnte Erscheinung trifft!

9. Doch wie groß ist die Begierde, sein Urteil über alles laut auszusprechen und es wie die Wahrheit selbst darzustellen!

10. Viel Unverständnis entsteht in Zusammenhang damit, dass viele Familien zerfallen, nachdem sie mit der Wahrheit, Die Gott ausgesandt hat, in Berührung gekommen sind.

       Der Blinde und der Sehende

11. Wahrhaftig, wenn ein Blinder und ein Sehender sich in der Finsternis bewegen, unterscheiden sie sich wenig voneinander, doch wenn Licht in die Welt kommt, so sieht es der Sehende. Der Blinde aber wird in der Finsternis verbleiben.

12. Wenn die ohne Licht Gelassenen sich lange Zeit in der Finsternis bewegen, so beunruhigt sie ihre Blindheit kaum mehr,

13. Denn da sie das Göttliche nicht würdig erreichen, werden sie zu Sklaven des illusorischen Denkens,

14. Wo jeder danach strebt, sich nicht an letzter Stelle zu sehen.

       Wünsche und Phantasien

15. Wenn der Mensch über die Zukunft nachdenkt, ist er nicht in der Lage, rein vernunftmäßig seine zukünftigen Schritte zu überblicken, und so gerät er natürlich in die Welt der Träume und Phantasien.

16. Die Qualität dieser Welt aber hängt vollkommen von den individuellen Qualitäten des Strebenden ab.

17. Die Besonderheit der Phantasiewelt besteht in dem Sakrament, das dazu befähigt, alle Seiten der individuellen inneren Welt des Menschen zu befriedigen - sowohl die rechtschaffenen als auch die lasterhaften.

18. Deshalb erblickt jeder, der seinen Blick nach vorne richtet und versucht, über alles ihm Unbekannte nachzudenken, genau das, was er eben sehen wollte, allerdings ohne sich dessen bewusst zu sein.

19. Und dann seid ihr leicht geneigt, euren Wünschen zu glauben und zu erwarten, dass sie unbedingt in Erfüllung gehen, wobei ihr jedoch vergesst, dass es auch den Willen Gottes gibt.

       Der Wille Gottes und die Wünsche Seiner Kinder

20. Der Wille Gottes und die Wünsche Seiner Kinder sind nicht ein und dasselbe, und in vielem liegen sie auch weit auseinander.

21. Das Mäntelchen der persönlichen Vorstellungen ist bequem, doch auf dem Grund des Lebens verbirgt sich der Wille des Himmlischen Vaters.

22. Das gekommene Licht stellt jeden an seinen Platz, so wie es ihm entspricht, unabhängig von individuellen Wünschen.

23. Wie schwer ist es, sein Unglück vor seinen sehenden Mitmenschen einzugestehen!

24. Die maßlos gewachsene Selbstmeinung bringt diesen Unglücklichen dazu, denjenigen, der zum Licht strebt, vehement abzulehnen.

25. Und wenn jener Strebende dem Verbliebenen sehr nah stand, so kann jener, der diese Verbindung zu seinem Unglück verliert, sogar dazu übergehen, das Licht zu hassen.

       Zu wessen Wohl lebst du auf der Mutter Erde?

26. Doch es gibt noch ein Sakrament in der Zeit des Jüngsten Gerichts, worüber vor langer Zeit gesagt wurde: "Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden." (Joh. 3, 19f - Anm. d. Übers.)

27. Wahrlich, Ich sage euch: Um euer Familienleben besser zu verstehen, stellt euch zuerst die Frage: Zu wessen Wohl lebst du auf der Mutter Erde? Zum Wohl des Nächsten oder zu deinem eigenen Wohl?

28. Wenn du zu deinem Wohl lebst und der Nächste für dich nur derjenige ist, der dazu berufen ist, dir die notwendige Befriedigung zu bringen, indem er deine Launen erfüllt, so, wahrlich, wenn er dich verlässt, führt das zu einer gewaltigen Unruhe und Verwüstung in deinem Bewusstsein.

29. Ist der Nächste aber verpflichtet, blind deinen Vorstellungen über das Wohl zu folgen? Hast du deinen Namen etwa zu den Höhen der Wahrheit erhoben?

       Den Nächsten unterstützen und seine Freude teilen

30. Wenn du aber zum Wohl deines Nächsten lebst, ist es dann nicht eine Freude für dich, dass auch der Nächste danach trachtet, etwas zum Wohl der Mitmenschen zu schaffen, indem er der Eingebung seines Herzens folgt?

31. Denn wenn der Mensch Gutes nach der Eingebung seines Herzens schafft, erfährt er glückliche Momente, weil er den Willen seines Himmlischen Vaters erfüllt. Gönnst du etwa deinem Nächsten dieses Glück nicht?

32. Was aber die möglichen Fehler angeht: Kann man denn einen richtigeren Weg erkennen, wenn man die entsprechenden Schritte nicht macht?

33. Deshalb, wenn deinem Nächsten etwas an anderen Orten zu schaffen bevorsteht, und deine Arbeit nicht mehr Wohl bringt als die des Nächsten, so folge ihm.

34. Und wenn er dabei einen ungewollten Fehler macht, so sei ihm eine Stütze in schweren Zeiten.

35. Wenn er schließlich seinen Platz gefunden hat, ist das dann nicht auch für dich ein glücklicher Moment?

       Wer verlässt wen?

36. Wahrlich, Ich sage euch: Nicht jener verlässt seinen Nächsten, der seinen Mitbruder aufruft, ihm zu folgen, wenn er von ganzem Herzen dorthin zum Schaffen des Wohles strebt, wohin ihn seine Seele führt, sondern jener, der sich vom Aufwallen seines Herzens abwendet, sein eigenes Wohl diesem entgegenstellt und gekränkt und empört zurückbleibt.

37. Kränkung und Empörung über dieses Bestreben ist das Los eines ungläubigen, unwissenden Blinden. Kummer und Unglück sind sein Ruhelager.

38. So seid denn sehende und würdige Kinder eures Himmlischen Vaters!

Amen.              

 

 

 

 

 

 

 

 

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