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     Ansprache 22:   Körperliche und seelische Befriedigung

In der winterlichen Taiga
Prozession in Petropáwlowka mit Priester Sergej (rechts)

Inhalt: Die verhängnisvolle Trennung von Geistigkeit und Schönheit ~ Natürliche Schönheit und von Menschenhand geschaffene ~ Alles Geschaffene benötigt eine harmonische Entwicklung ~ Die Frau verkörpert das Prinzip der Natur ~ Der Umgang mit materiellen Werten ~ Harmonie zwischen dem göttlichen und dem natürlichen Prinzip ~ Positive Emotionen ~ Befriedigung des Körpers versus Befriedigung der Seele ~ Die Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse ~ Der Körper soll den Tempel der Seele erbauen ~ Die Wissenschaft hat nur Komfort für den Körper hervorgebracht ~ Die Gefährlichkeit eines auf das Materielle begrenzten Bewusstseins ~ Das Äußere zum Inneren machen - und das Innere zum Äußeren

       Die verhängnisvolle Trennung von Geistigkeit und Schönheit

1. Geistigkeit und Ehrung der Schönheit ... Ist die Entwicklung dieser Prinzipien im Menschen auf verschiedenen Pfaden möglich?

2. Als sich diese beiden Prinzipien vor langer Zeit geteilt haben, schufen die Menschen eine gewaltige Disharmonie in ihrer Entwicklung,

3. Was heutzutage zum Chaos in der Entwicklung ihrer geistigen Eigenschaften geführt hat und zum Verlust des Weges, auf dem die wahre Aufwärtsbewegung möglich ist.

4. Seht ihr nicht den Weg, den euch Gott zum Erreichen der höchsten Stufe der Harmonie bereitet hat,

5. Der dafür bestimmt ist, aus euch die wertvollste Zivilisation im Weltall zu machen?!

6. Die Wahl der ästhetischen Entwicklung als "einzig richtigen Weg" führte zum Erscheinen des Begriffs "Wertgegenstand".

7. Doch solange aus der Gesellschaft der Begriff "Wertgegenstand" nicht verworfen wird, wird auch das Bestreben, diese Gegenstände im Überfluss zu besitzen, nicht verschwinden,

8. Was zur ständigen Anwesenheit des Neides, und als seine Folge, der Böswilligkeit führt.

9. Die Böswilligkeit aber wird dem Menschen nie erlauben, zu seiner wahren Vollkommenheit zu gelangen.

       Natürliche Schönheit und von Menschenhand geschaffene

10. Der Spruch "Schönheit rettet die Welt", ist nicht wahr.

11. Denn die nicht von Menschenhand geschaffene Schönheit als Quelle der ästhetischen Entwicklung existiert immer;

12. Der Mensch ist in ihr geboren, und trotzdem geht er auf seinen Untergang zu.

13. Die von Menschenhand geschaffene Schönheit ist eine Vervollständigung der nicht von Menschenhand geschaffenen Schönheit, welche den Schöpfer ursprünglich anregte.

14. Der Unterschied besteht darin, dass die eine Schönheit die segensreiche Energie der Natur enthält, die andere - die des Menschen.

       Alles Geschaffene benötigt eine harmonische Entwicklung

15. Wenn die Gesellschaft nur die geistige Aufwärtsentwicklung wählt, so führt das nicht zur wahren Entfaltung der menschlichen Seele.

16. Denn in diesem Fall wendet sich der Mensch entweder ganz von den physischen Werten ab, oder er verhält sich ihnen gegenüber äußerst geringschätzig.

17. Denkt daran! Alles, womit die Mutter Natur den Menschen versehen hat, ist Wahrheit;

18. Und alles, was im Weltall geschaffen wurde, ist kein Zufall und benötigt eine harmonische Entwicklung.

       Die Frau verkörpert das Prinzip der Natur

19. Immer muss man sich vergegenwärtigen, dass in der Frau das Prinzip der Natur verborgen ist,

20. Weshalb ihr wahres Aufblühen nur mittels des Körpers und seiner Werte vonstatten geht,

21. Deren falsche Einschätzung zum Verwerfen des weiblichen Wesens führt und zur Disharmonie zwischen Mann und Frau.

22. Denkt daran! Eine der geistigen Stufen zum Aufstieg wird so ausgedrückt: wenn das Männliche und das Weibliche ein Ganzes werden.

23. Wenn ihr die physischen Werte und die materielle Welt verwerft, verarmt die ästhetische Weltauffassung des Menschen,

24. Was ebenfalls nicht zum Aufblühen der wahren Blume eurer Seele führt.

25. Die Blume ist schön und wertvoll, wenn sie blüht, und nicht, wenn die Knospe erscheint.

       Der Umgang mit materiellen Werten

26. Der Mensch kann die Fähigkeit, einzuschätzen, ob ein Gegenstand besser beschaffen ist als ein anderer, nie verwerfen.

27. Das ist eine primitive Grundlage der ästhetischen und praktischen Entwicklung.

28. Wenn sich der Mensch nicht geistig entwickelt, so wird er immer danach trachten, den besseren Gegenstand zu bekommen,

29. Und den schlechteren Gegenstand den anderen zu lassen.

30. Er wird Zufriedenheit darüber empfinden, dass die Gegenstände, die sich bei ihm befinden, besser sind als die der anderen.

31. Und damit betritt er den Weg zum moralischen Verfall.

32. Der sich geistig Entwickelnde möchte ebenfalls einen schönen Gegenstand besitzen, doch wenn er die Wahl hat, so nimmt er den schlechteren,

33. Und lässt den anderen den besseren.

34. Er wird Freude für jene Menschen empfinden, die den besseren Gegenstand bekommen haben.

       Harmonie zwischen dem göttlichen und dem natürlichen Prinzip

35. Die ästhetische Entwicklung bringt Gleichgewicht und Ordnung in die Natureigenschaften.

36. Die geistigen Eigenschaften werden von der geistigen Entwicklung organisiert.

37. Weshalb in euch zwei Prinzipien der Erdenwelt vereint sind:

38. Das Prinzip Gottes und das Prinzip der Natur,

39. Welche im Wesen der Seele und des Körpers eingeschlossen sind.

40. Doch diese Prinzipien sind dem Menschen nur eingepflanzt.

41. Jede Vereinigung aber bedarf der Harmonie, bei der in vollem Maße die wahren Eigenschaften zum Ausdruck kommen können.

42. Diese Harmonie muss der Mensch selbst finden, weshalb euch der Verstand gegeben wurde.

43. Alle Eigenschaften, die Gott und die Natur in euch eingepflanzt haben, müssen entwickelt werden.

       Positive Emotionen

44. Doch da der Mensch sich auf dem falschen Weg bewegte, sah er viele der in ihn hineingelegten Eigenschaften und Möglichkeiten als unsinnig an.

45. Alle positiven Emotionen sind Erscheinungen des göttlichen Segens, außer den Gefühlen der Befriedigung in Zusammenhang mit körperlichen Bedürfnissen.

46. Doch der Teufel kann Emotionen schaffen, die scheinbar positiv sind, indem er falsche Duplikate herstellt.

47. Deswegen müssen auf dem Weg des Emporschreitens die positiven Emotionen bei ihrem Erscheinen bestimmt werden.

48. Der Weg des Emporsteigens besteht in jenen Handlungen und Gefühlen, die zum Wohle und in Zusammenhang mit dem Wohl der Mitmenschen entstehen.

49. Bleibt dieses aber auf sich selbst oder auf den Bereich der Nächsten beschränkt, so wird es keine Aufwärtsbewegung geben, sondern nur eine Bewegung auf der Ebene. So viel du auch gehen magst - du kommst nicht einen Deut höher.

50. Kommen die positiven Emotionen im Menschen von Gott und der Natur, so könnt ihr alles tun, was diese hervorrufen.

51. Doch ihr müsst immer daran denken, dass, je mehr Güter der Mensch erhält, umso mehr wünscht er sich auch.

       Befriedigung des Körpers versus Befriedigung der Seele

52. Die Wege zur Befriedigung des Körpers und zur Befriedigung der Seele sind nicht dieselben:

53. Mit der Befriedigung der Seele kann man sich unendlich befassen,

54. Bei der Befriedigung des Körpers führt diese Maßlosigkeit nur zu Leiden.

55. Versuchungen sind jene Begierden, die zu einer Verarmung der Seele führen und zur Vernichtung des Körpers.

56. Man muss seine Bedürfnisse in den Grenzen der Wahrheit halten,

57. Wobei für jeden von euch eine eigene, individuelle Grenze existiert.

       Die Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse

58. Der Mensch kann auf dem Weg der ständig zunehmenden Befriedigung der natürlichen Bedürfnisse des Körpers schreiten,

59. Was aber außerhalb der richtigen Grenze ist und zum Abschwächen der geistigen Bedürfnisse führt,

60. Wonach der Mensch nur noch der Befriedigung des Körpers den Vorzug gibt;

61. Doch er kann auch den Weg der direkten Schädigung seines Körpers betreten, bei der er einige wonnige Empfindungen erhält.

62. Dieser Sumpf ist der höchste Verfall, der die geistige Energie vollkommen aussaugt und den Menschen unfähig macht, den Aufstieg zu beginnen.

63. Seelenarmut führt zu Wildheit und unendlichen Leiden.

64. Der Körper kann nur jene Arten der Befriedigung benutzen, die weder zum Schaden des eigenen noch eines fremden Körpers gereichen;

65. Die weder zum Schaden der eigenen noch einer fremden Seele gereichen;

66. Die nicht naturwidrig sind.

67. Jeder Mensch muss seine Grenzen finden und sie einhalten,

68. Denn ein unaufhaltsames Anwachsen der körperlichen Bedürfnisse führt zu Seelenarmut.

       Der Körper soll den Tempel der Seele erbauen

69. Der Mensch wurde auf der Erde geboren, um sich zu entwickeln, nicht um sich zu befriedigen.

70. Doch auch eine asketische Lebensweise ist dem Menschen nicht eigen.

71. Die asketische Lebensweise ist eine Schule, die nur dem übermäßigen Anwachsen der körperlichen Bedürfnisse Einhalt gebieten sollte.

72. Der Körper wurde den Menschen gegeben, damit sie den Tempel der Seele bauen,

73. Dank dessen nach Beendigung des Lebens des Körpers die Seele leben kann.

74. Der Bau des menschlichen Tempels muss mit Hilfe der Handlungen des Körpers geschehen.

75. Doch der Körper trachtet immer danach, die Bauzeit zur Fertigstellung zu verlängern.

76. Das ist aber nur dann möglich, wenn der Körper in Harmonie mit der Natur steht,

77. Um keine Leiden von ihr zu erfahren und um zusätzliche Möglichkeiten zu bekommen, die den Tempel der Seele veredeln.

       Die Wissenschaft hat nur Komfort für den Körper hervorgebracht

78. Die wissenschaftlich-technische Entwicklung, die bis zur heutigen Zeit über die Entwicklung der Menschheit herrscht, führt in den meisten Fällen weder zur Entwicklung des einen oder anderen göttlichen Prinzips noch zu der des Naturprinzips im Menschen.

79. Sie schafft einzig Komfort für das Leben des Körpers.

80. Doch Leben ist keine Entwicklung, es ist die Grundlage, auf der die Entwicklung aufbaut.

81. Indem die wissenschaftlich-technische Entwicklung den größtmöglichen materiellen Komfort geschaffen hat, hat sie nicht nur einst die wahre Entwicklung des Menschen aufgehalten, sondern sie führte sogar zu einem gewissen Verfall.

       Die Gefährlichkeit eines auf das Materielle begrenzten Bewusstseins

82. Die Epoche des Reiches der Gewalt, das bis zur heutigen Zeit gedeiht und teilweise auch in Zukunft noch gedeihen wird, führte beim Menschen zu dem Bewusstsein, dass er nur ein Körper sei.

83. Und die Menschheit folgte als eitle und laute Masse der ewig entgleitenden Möglichkeit, sich mit den besten materiellen Gütern zu umgeben.

84. Wenn der Mensch, der mit großen schöpferischen Möglichkeiten versehen ist, sich nicht geistig entwickelt, so verwandelt er sich in das gefährlichste Lebewesen auf der Erde.

       Das Äußere zum Inneren machen - und das Innere zum Äußeren

85. Denkt daran! Wenn das Äußere zum Inneren wird und das Innere zum Äußeren, dann hat eure Seele den rechtschaffenen Weg gefunden.

86. Das muss man so verstehen: Die Erscheinungen in der Umwelt soll man in sich aufnehmen und mit seiner ganzen Seele empfinden;

87. Und die Wärme der Seele, die sich in euch befindet und entwickelt, sollt ihr unermesslich der Umwelt hingeben.

88. Und euer Blick sei nicht darauf gerichtet, ob euch Gutes mit Gutem vergolten wird!

89. Vereine deine Gefühle mit Gott und der Natur,

90. Und nur danach eröffnet sich vor dir der Weg der wahren Entwicklung.

91. Sei bestrebt, in dir die Harmonie des göttlichen und natürlichen Prinzips herzustellen,

92. Denn das macht das Emporsteigen zur wahren Vollkommenheit möglich.

93. Seid würdige Kinder eures Vaters! Seid Schöpfer!

Amen.              

 

 

 

 

 

 

 

 

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